Affe als Hauszeichen

TRIER-MITTE/GARTENFELD. Bevor es Straßennamen und Hausnummern gab, orientierte man sich nach bildlichen Darstellungen an den Häusern. So auch in der Straße "An der Meerkatz".

Die Kartäuser-Mönche machten sich 1764 ans Werk, in der Nähe des Trierer Doms ein neues Gebäude zu bauen. Sie ersetzten damit mehrere alte Häuser. Eines dieser Häuser wurde wegen seines Hauszeichens "Zur Meerkatz" genannt. So ist es nachzulesen im Büchlein "Die Straßennamen der Stadt Trier" von Emil Zenz. Im Mittelalter orientierte man sich in der Stadt nach Hausnamen. Straßennamen waren noch nicht eingeführt. Der Name eines Hauses wurde bildlich auf einem Stein dargestellt und am Haus angebracht. Diese bildlichen Darstellungen, die so genannten "Hauszeichen" konnten auch verstanden werden, ohne des Lesens mächtig zu sein. Denn erst in der napoleonischen Zeit wurden Hausnummern eingeführt, erläutert der Trierer Heimatforscher Rudolf Gall. Das Haus, das "Zur Meerkatz" genannt wurde, stand nach seinen Informationen in der benachbarten Straße "Am Breitenstein". Auf einem Stein des Hauses waren eine Meerkatze - eine in Afrika beheimatete Affen-Art - und das Monogramm der Kartäuser abgebildet. Für das neu gebaute Haus übernahmen die Kartäuser den Namen "Zur Meerkatz". Schließlich übertrug sich der Name auf die Straße.

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