Afrika wird in Pfalzel lebendig

Es ist schon eine weite Gedanken-Reise, die Schulkinder machen müssen, um sich mit dem Kontinent Afrika zu beschäftigen. Ein Glück, dass Ibrahima Ndiaye den rund 90 Schülern der Gregor-von-Pfalzel-Grundschule ganz lebhaft von seiner Heimat erzählte.

 So macht Lernen richtig Spaß: Begeistert klatschen und singen Dritt- und Viertklässler der Pfalzeler Grundschule unter Anleitung von Ibrahima Ndiaye zu den Liedern seiner senegalesischen Heimat. TV-Foto: Christine Cüppers

So macht Lernen richtig Spaß: Begeistert klatschen und singen Dritt- und Viertklässler der Pfalzeler Grundschule unter Anleitung von Ibrahima Ndiaye zu den Liedern seiner senegalesischen Heimat. TV-Foto: Christine Cüppers

Trier-Pfalzel. "Krik!", sagt er, und aus etwa 90 Kehlen schallt es lautstark "Krak!". Eine tolle Idee, ein Publikum zum konzentrierten Zuhören zu animieren. Ibrahima Ndiaye, der noch viele andere Namen trägt, glücklicherweise aber auf die Kurzversion "Ibou" hört, beherrscht diese Technik ebenso wie viele andere. Und so ist es für ihn den 45-jährigen gebürtigen Senegalesen überhaupt kein Problem, über insgesamt dreieinhalb Stunden große und kleine Zuhörer zu faszinieren.

Den Klassen eins und zwei sowie drei und vier stellt Ibou seinen Kontinent, seine Heimat in vielseitiger Weise vor. Dabei kommen ihm seine zahlreichen Talente zugute. Denn der "waschechte Afrikaner", der seit 20 Jahren im Saarland lebt, ist Autor, Schauspieler (etwa im "Tatort"), Sänger und Tänzer.

Die Schulkinder zieht der sympathische Gast sofort in seinen Bann. Staunende "Ooohs" erntet er angesichts der Reihe seiner Vornamen und der stolzen Zahl von acht Geschwistern. Fröhliches Kichern und herzhaftes Gelächter kommentieren die Geschichten aus der Schulzeit. Und mit vollem Elan wiederholen die Kinder die fremden Liedtexte zur Trommelbegleitung und zählen lauthals "kelem, fila, samba, nani" in Wolof, neben Französisch der Muttersprache von Ibou. Der freut sich, als einer seiner Zuhörer voller Begeisterung feststellt: "Das hört sich fast an wie Russisch!"

Scheinbar nebenbei erfahren die Pfalzeler Grundschüler eine ganze Menge über das Leben in Afrika, über Sitten und Gebräuche. So sei es Kindern in Senegal nie langweilig. "Wir spielen immer zusammen. Und das Teilen steht bei allem im Mittelpunkt", erklärt Ndiaye. Vom Respekt der Kinder vor Eltern und Lehrern berichtet er und davon, dass es bei ihm in der Nähe einen rosa See gibt.

Welche Haustiere afrikanische Kinder haben? Zusammen mit Schülern stellt er pantomimisch Schaf, Ziege und das Äffchen dar.

Und zum Abschluss der fröhlichen, spannenden Reise nach Afrika erzählt Ibou die Mitmachgeschichte von Wolf, Hyäne und Affenbrotbaum unter dem Titel "Wer zuletzt lacht, lacht am Besten". Nicht nur Julie, Moritz und Lars in den Hauptrollen haben jede Menge Spaß an einer heiter-ernsten Geschichte, die Ibou von seiner Oma immer wieder gehört hat. Kein Wunder, dass auch auf das letzte "Krik!" an diesem Schulvormittag noch ein einstimmiges "Krak!" antwortet. So fällt die Gedankenreise in den fernen Kontinent nun wirklich sehr leicht.

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