Wie Hagelkörner bedecken Glassplitter den Sitz des silberfarbenen Opel Corsa. Die Seitenscheibe ist eingeschlagen, die Tür verzogen und der Türholm leicht eingedrückt. In der Mitte des Lenkrads klafft ein Loch, ebenso auf der Beifahrerseite des Handschuhfachs. Auf die Airbags hatten es die Autoknacker abgesehen, die den Wagen so unsanft öffneten. Das Auto ist eines von zehn, die in der Nacht zum Samstag beim FVR Gebrauchtwagen-Center in der Luxemburger Straße aufgebrochen wurden (der TV berichtete). Bei allen Wagen rissen die Autoknacker die Airbags aus der Verankerung - wahrscheinlich als Ersatzteile für Unfallwagen. Auf rund 2000 Euro schätzt Geschäftsstellenleiter Frank Follmann den durchschnittlichen Schaden pro Wagen. Bezahlen wird das bei ihm vermutlich die Versicherung. Nicht versichert ist Abed Hammo, Inhaber von Auto Abed, ebenfalls an der Luxemburger Straße ansässig. Fünf Autos wurden aufgebrochen, als Schaden nennt er rund 15 000 Euro. In Zukunft will der Händler sein Gelände besser sichern. "Ich kaufe jetzt eine Kamera", sagt Hammo. "Nächste Woche wird sie eingebaut." Auch das Geschäft nebenan, der Automarkt El Hindi, wurde Opfer der Autoknacker: Einen VW Golf und einen Renault Megane brachen die Autoknacker auf. Achmed Arafat, Neffe des Besitzers, schätzt den Schaden auf "einige tausend Euro". Erst am Montag entdeckte ein Autohändler an der Ruwerer Straße, dass er am Wochenende von Airbag-Dieben heimgesucht worden war. Aus 14 Autos stahlen sie die Airbags - ein Schaden in fünfstelliger Höhe. Eine konkrete Spur zu den Tätern gibt es nach Angaben der Trierer Polizei noch nicht. Man ermittele aber mit Hochdruck, sagte Pressesprecherin Monika Peters. Helfen könnte den Ermittlern auch ein möglicher Zusammenhang mit Diebstählen im Februar: Da waren bei zwei Trierer Autohändlern Airbags gestohlen worden, ebenso bei einem Händler in Bitburg. Die Kriminalpolizei Trier bittet Zeugen, die verdächtige Geräusche gehört oder Personen/Autos beobachtet haben, sich unter Telefon 0651/9779-2253 zu melden.