Alkohol als Spaßverderber

TRIER-SAARBURG/WELSCHBILLIG. Schwere Kopfverletzungen erlitt ein 31-Jähriger, der am Dienstag beim Welschbilliger Karnevalsumzug von einem Motivwagen stürzte. Größere Gewalttätigkeiten gab es dagegen am Karnevalssonntag und Rosenmontag in Stadt und Kreis nicht.

Vor allen Dingen randalierende Jugendliche hatten die Trierer Polizei an Weiberdonnerstag in Atem gehalten. Ein verletzter Polizist, mehrere verwundete Jugendliche und junge Erwachsene und neun Festnahmen waren das Ergebnis der Rangeleien und Schlägereien in der Innenstadt (der TV berichtete). "Schlimmer als im vergangenen Jahr", gibt Polizei-Pressesprecherin Monika Peters zu, "aber von Ausschreitungen kann keine Rede sein." Die Bilanz sei durchaus vergleichbar mit den Ereignissen bei Großveranstaltungen in anderen Städten. Vorboten für Schlimmeres sind die Gewalttätigkeiten nicht gewesen: "Am Freitag, Samstag, Sonntag und auch am Rosenmontag war es sehr ruhig", sagt Lothar Herres, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion (PI) Trier. Auch beim Trierer Rosenmontagszug habe es keine größeren Einsätze gegeben. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatten die Beamten bei Schlägereien entlang der Zugstrecke sieben Personen festgenommen. "Aber dann kam der Abend", seufzt Herres. Bis in den frühen Morgen seien die Beamten permanent im Einsatz gewesen. Zu Festnahmen - wie in 2004 geschehen - sei es allerdings nicht gekommen. "Wohltuend anders als im letzten Jahr", kommentiert Herres die vorläufige Bilanz. Die Beamten der PI Saarburg wurden "nur" zu zwei größeren Schlägereien gerufen: Jeweils zwei erwachsene Männer waren am Sonntagabend in Freudenburg und in Saarburg aufeinander losgegangen. Nach beiden Schlägereien waren ärztliche Behandlungen notwendig. Keine größere Schlägerei melden dagegen die Beamten aus dem Hochwald. "Nur Karnevalstypisches", heißt es aus der PI Hermeskeil. Auch bei der PI Schweich war es bis Dienstagnachmittag ruhig. Dann jedoch nahm der Karnevalsumzug in Welschbillig ein trauriges Ende: Als der Zug sich gegen 15.20 Uhr auflöste, stürzte ein 31-Jähriger von einer LKW-Ladefläche, auf der eine Strandlandschaft aufgebaut war. Mit einem schweren Schädelhirntrauma wurde der Mann per Hubschrauber in ein Trierer Krankenhaus geflogen. Warum der Mann von der ungesicherten Ladefläche stürzte, die nicht für den Aufenthalt von Personen bestimmt war, ist ungeklärt. Die Polizei schließt ein Fremdverschulden nicht aus und hat die Ermittlungen aufgenommen. Um den Unfallhergang zu rekonstruieren, bittet die Polizei um Hinweise unter 06502/91570.

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