Alle anders, alle gleich

Am Sonntag fand der zweite Internationale Kindertag in der Tuchfabrik statt. Der Veranstalter, der Ausländerbeirat der Stadt Trier, hatte mit Kooperationspartnern ein vielseitiges kostenloses Programm zusammen gestellt.

 Die zweieinhalbjährigen Zwillinge Jana und Lara (links und rechts) sowie Schwester Nina amüsieren sich mit Spielgeräten vom Trierer Kinderbüro. TV-Foto: Gabriela Böhm

Die zweieinhalbjährigen Zwillinge Jana und Lara (links und rechts) sowie Schwester Nina amüsieren sich mit Spielgeräten vom Trierer Kinderbüro. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. Der erste Eindruck beim Internationalen Kindertag auf dem Parkplatz vor dem großen Saal: Hier ist nicht viel los. Ein paar Kinder, die mit den ausleihbaren Spielgeräten des Trierer Kinderbüros spielen, einige Stände und Leute, die sich informieren. Die zweite Erkenntnis: Hier kann gar nicht viel los sein. Denn in dem Moment führt gerade ein paar Meter weiter die Theaterwerkstatt des Eurener Jugendzentrums im Rahmen des Internationalen Kindertags "Pippi Langstrumpf" in der Tufa auf. Volles Haus, begeisterter Applaus für den Programmpunkt des Kindertags. Doch was hat Pippi mit dem Internationalem Kindertag zu tun? "Pippi ist die Migrationsfigur", erläutert die Jugendzentrumsleiterin, Marita Wollscheid. "Anders als die anderen, trotzdem hoch geschätzt und integriert.""Das passt zu dem Motto: Alle anders, alle gleich", ergänzt die Vorsitzende des Ausländerbeirats, Maria de Jesus dos Santos Duran Kremer.Mit dem Internationalen Kindertag will der Ausländerbeirat ein niedrigschwelliges Angebot schaffen und die Kulturen zusammenbringen: Zusammen spielen, sich helfen, miteinander tanzen. "Die Kinder lernen hier Akzeptanz", sagt Duran Kremer. In der Tat hocken die Kleinen einträchtig beieinander, basteln Ketten und Armbänder beim Stand des Vereins für Jugendfreizeiten e.V. Oder üben sich im Geschicklichkeitswerfen bei der Plan Aktionsgruppe Trier. "Unser Verein ist ja international", betont Christian Jäger und zählt die vielen Freizeitangebote im Ausland auf. Extra wegen der Pippi Langstrumpf-Aufführung ist eine Trierer Familie zu dem Fest gekommen. Die Mutter lobt die Atmosphäre und das Spielangebot für die Kinder.Resonanz viel besser als 2007

Zwar habe sie noch keine Kontakte zu Ausländern geknüpft. Als Neubürgerin ist sie aber über die vielen Informationen froh, mit denen sie Trierer Institutionen kennenlernt.Während das Theater im großen Saal das Stück "Siegfried" aufführt, haben die Kleinen ihren Spaß mit Funkstreifenwagen und Polizeimotorrad, Attraktionen, die Kindern erfahrungsgemäß viel Spaß bereitet. "Das ist eine sehr gute Gelegenheit, die Integration voranzutreiben", meint Alois Junk. Gleichzeitig könne sich die Polizei nicht nur als Verfolgungsorgan, sondern präventiv darstellen. Die Polizei-Puppenbühne, Majoretten des Jugendwerks Don Bosco, die Musikschule und die russische Tanzgruppe Matrioschka runden das Programm ab. Duran Kremer ist mit der Besucherresonanz sehr zufrieden. Sie sei nicht vergleichbar mit der des Vorjahres, als viel weniger Interessierte kamen.

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