Alles ist vorbereitet für die Evakuierung und Sperrung der Trierer Innenstadt am Freitagabend

Trier · Nahezu die komplette Trierer Innenstadt wird am heutigen Freitagabend wegen der Bombenentschärfung in der Neustraße geräumt. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass auch die Autofahrer sich auf die Sperrung eingestellt haben - und das große Chaos ausbleibt. Wir berichten live am Abend rund um die Evakuierung und Entschärfung.

 Straßenabsperrplan für den Evakuierungsbereich am Freitag.

Straßenabsperrplan für den Evakuierungsbereich am Freitag.

Foto: Stadt Trier

Früher Feierabend am Bomben-Freitag: Dieses Motto könnte Trier heute vorm Verkehrsinfarkt retten. Denn auch, wenn freitags der Feierabendverkehr schon am frühen Nachmittag beginnt und sich so auf mehr Stunden verteilt als an anderen Tagen: Zehntausende Arbeitnehmer, die täglich nach Dienstschluss durch Trier fahren - entweder zu ihrem Zuhause außerhalb des Stadtgebiets oder von Luxemburg oder anderswo zurück in die Heimatstadt - sorgen schon an normalen Freitagen für Staus in der City.

Wählt man auf der Straßenkarte des Internetdiensts Googlemaps die Funktion "Normale Verkehrslage Freitagnachmittag", leuchten etliche Straßen gelb, orange und rot auf. Bedeutet: zähe bis stockende Autoschlangen. Heute könnten etliche Straßen dunkelrot leuchten: Stillstand. Denn um 19 Uhr sperren Stadt und Polizei 20 Straßen der City für einen unbestimmten Zeitraum. Auch wichtige, stark frequentierte Routen wie Kaiserstraße/Südallee, Ostallee/Weimarer Allee, Hindenburgstraße, Weberbach und der Verkehrskreisel an den Kaiserthermen sind dabei. Grund ist die Entschärfung der Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die am Dienstagmorgen in der Neustraße gefunden wurde.

Während der Blindgänger unschädlich gemacht wird, darf sich aus Sicherheitsgründen außer den Sprengstoffexperten in einem Umkreis von 500 Metern niemand aufhalten.

"Es sind alleine 90 Polizisten im Einsatz, um die Straßensperrung abzusichern", erläutert Rathaus-Pressesprecher Ralf Frühauf. Dazu kommen knapp 30 Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks, die die Polizei unterstützen. Umleitungen werden ausgeschildert. "Wir gehen davon aus, dass die Sache ausreichend kommuniziert worden ist und die Leute Bescheid wissen, dass die Trierer City am Freitagabend großflächig gesperrt werden muss", sagt Frühauf. Anders als bei einem Unfall und einer überraschenden Sperrung könnten die Autofahrer sich auf die Umleitungen einstellen und die Innenstadt im fraglichen Zeitraum umfahren.

Wie lange die Straßen gesperrt bleiben, kann nicht vorhergesagt werden. Die Entschärfung der Bombe ist für 21 Uhr geplant. Läuft alles wie geplant, können die Straßensperrungen wohl binnen einer Stunde wieder aufgehoben werden. Sind die Arbeiten aufwendiger, kann es auch zwei bis drei Stunden dauern.Extra

Zwei Shuttlebus-Linien sollen am Freitagabend die Anwohner aus dem Evakuierungsgebiet in die Interimsunterkünfte Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und Berufsbildende Schule bringen. Nach der Entschärfung der Bombe, die für 21 Uhr vorgesehen ist, fahren die Busse die Menschen wieder zurück in ihre Wohnungen. Die Busse fahren zwischen 17 Uhr und 20 Uhr im Zehn-Minuten-Takt. In der östlichen Evakuierungszone fährt der Bus an der Haltestelle Mustorstraße los und über die Haltestellen Konstantin-Basilika/Modehaus Marx, Stadtbibliothek/Bundespolizei und Stadtbad zum Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in der Olewiger Straße. In der westlichen Evakuierungszone fährt der Bus an der Haltestelle Barbarathermen los und über die Haltestellen Am Hügelchen, Rathaus, Karl-Marx-Haus, Nikolaus-Koch-Platz und Treviris-Passage bis zur Berufsbildenden Schule für Gewerbe und Technik in der Deutschherrenstraße. Der Shuttlebus ist kostenlos. woc

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