Alles mit dem Mund

Beim Konzert von "Rockapella" im Brunnenhof unterhielt die A-Capella-Gruppe gut 150 Zuhörer mit ihrer erstaunlichen Stimmakrobatik.

 Begeistern mit ihrer Stimmakrobatik das Trierer Publikum: die amerikanische A-Capella-Formation„Rockapella“. TV-Foto: Frank Göbel

Begeistern mit ihrer Stimmakrobatik das Trierer Publikum: die amerikanische A-Capella-Formation„Rockapella“. TV-Foto: Frank Göbel

Trier. (fgg) "Das ist ja toll", freut sich Scott Leonard. Da hat der Tenor der amerikanischen A-Capella-Gruppe "Rockapella" im Publikum auf dem Brunnenhof doch tatsächlich einen gefunden, der den Titelsong zur Kindergameshow "Where In The World Is Carmen Sandiego?" kennt. Denn die lehrreiche Hatz auf einen Meisterdieb hat es in vielen Ländern vom Computerspiel zur Fernehshow gebracht - allerdings nicht in Deutschland. Aber mit Hilfe des einen Gastes schaffen die fünf jungen Männer es spielend, auch den restlichen gut 150 Zuschauern den Publikumspart des Liedes beizubringen, das "Rockapella" endgültig zu Stars gemacht hat: "Do it Rockapella!" an der richtigen Stelle zu rufen erfordert beim ein oder anderen allerdings doch etwas Überwindung. Aber letztlich kann sich keiner lange dem Charme der fünf jungen Männer entziehen, die mit einer erstaunlichen Stimmakrobatik, lockerem Witz und einer perfekten Choreographie souverän zu unterhalten wissen. Neben "Carmen Sandiego" gibt es eine Reihe eigener Songs zu hören, die aus den Bereichen Pop, Soul, Funk, Blues und Gospel stammen. Cover-Versionen wie "Rock the Boat" oder "Papa Was A Rolling Stone" runden das Programm ab. "Rockapella" besteht seit 1986, obwohl von der ursprünglichen Besetzung niemand mehr dabei ist. 1993 kam der Vokalartist Jaff Thacher an Bord, der auch auf dem Brunnenhof mit seiner unfassbaren Vokalakrobatik beeindruckt: Thacher ist nämlich der "Schlagzeuger" der Band und zaubert mit Kehlkopf, Zunge und Lippen das ganze Arsenal moderner perkussiver Sounds hervor. Dazu liefert George Baldi mit seiner Untergrundstimme slappende Bässe, die gerne mal mit einem kräftigen Wah-wah-Effekt verfremdet werden - allerdings ohne Elek-tronik. Perfekt ineinander fließende Harmonien und Solostimmen tragen die anderen bei. Was dabei herauskommt, ist prinzipiell nicht völlig ungehört - aber die erfahrenen Showprofis, die derzeit mal wieder die halbe Welt betouren, haben ihre A-Capella-Kunst doch zu besonderer Reife erhoben.

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