Almosen sind unzureichend

Zum TV-Artikel "Schülerlotse" auf Seite 9 der Ausgabe vom 2. Dezember:

Soziales Engagement ist wichtig, und ich lasse dabei auch nicht die parteipolitische Brille gelten. Jede und jeder, auch die Familie Böhr sollte gelobt werden, wenn etwas Sinnvolles getan wird. Das tue ich hiermit. Trotzdem ärgert mich dabei etwas. Die Zielsetzung des Projekts soll es sein, für eine faire Chance im Bildungssystem zu kämpfen, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Dann lasst es uns richtig tun: Alle Studien im Bildungssystem - zuletzt Pisa - zeigen, dass integrative Schulsysteme am besten alle sozialen Nachteile auffangen und eine hohe Förderung aller erreicht, wenn die Klassenmesszahl niedrig ist. Statt dessen ist es vor allem Christoph Böhr, der dieses Projekt mit initiiert hat, und seiner Partei zu verdanken, dass wir in der Frage des Schulsystems ideologische Gräben der 70er-Jahre nicht verlassen können. Selbst die Regionale Schule, als Teilintegration, wurde auf Landesebene bekämpft, bis die CDU-Bürgermeister mit den Füßen abgestimmt hatten. Bildungschancen werden hauptsächlich durch den Alltag im Elternhaus als ganz kleines Kind gelegt. Die Teilnahme an Klassenfahrten und selbst ein Computer ändern daran später nichts. Nur frühkindliche Bildung und ganztägige Betreuung können später verpasste Chancen zum Teil wiederherstellen. Doch hiergegen kämpft die CDU in der Stadt, allen voran Herr Holkenbrink, als zuständiger Dezernent und OB-Kandidat. Insofern fängt das neue Projekt Fehler des Systems auf, die maßgeblich durch die CDU-Politik verschuldet wurden. Nicht begründen, sondern nur hinweisen, möchte ich auf die Widersprüche zwischen den CDU-Positionen in der Sozialpolitik und den hier im Projekt bekämpften Folgen. Christian Z. Schmitz Stellv. Vorsitzender SPD Trier

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