Als die Flammen gelöscht sind, breiten sich Gerüchte aus

Trier · Die am Vorabend ausgebrannte Imbisshütte war am Montag das meistfotografierte Motiv des Winterlandes auf dem Trierer Kornmarkt - bis die verkohlten Reste am späten Nachmittag abtransportiert wurden. Die Polizei vermutet einen technischen Defekt als Ursache des Feuers.

 Am Tag nach dem Brand der Imbissbude: Verpächter Eric Naunheim (links) im Gespräch mit Pächter Rudolf Schutz (rechts) und dessen Mitarbeiter Martin D., der das Feuer hautnah miterlebt hat. TV-Foto: Roland Morgen

Am Tag nach dem Brand der Imbissbude: Verpächter Eric Naunheim (links) im Gespräch mit Pächter Rudolf Schutz (rechts) und dessen Mitarbeiter Martin D., der das Feuer hautnah miterlebt hat. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Auf diese "Premiere" hätte Rudolf Schutz (43) "liebend gern verzichtet": 40 Jahre lang hat seine Familie auf dem Bonner Weihnachtsmarkt einen großen Imbissstand betrieben: "Nie ist etwas passiert, geschweige denn, es hätte gebrannt." Aber in Trier, wo er zum zweiten Mal beim Winterland-Hüttendorf um die Eislaufbahn auf dem Kornmarkt mit dabei ist, wurde der Alptraum Realität. Am Montag nimmt Schutz, der in Saarlouis wohnt und von Winterland-Betreiber Eric Naunheim die Standfläche in der Johann-Philipp-Straße gepachtet hat, die verkohlten Reste seiner Hütte in Augenschein. "Ganz großer Mist!", flucht er, gewinnt aber schnell wieder die Fassung zurück: "Hauptsache, es sind keine Menschen zu Schaden gekommen. Das hätte ja ganz schlimm ausgehen können."
Es sei sehr knapp gewesen, berichtet Martin D. (22). Der Schutz-Mitarbeiter und seine Mutter (46) hatten am Sonntag Standdienst. Sie bereiteten Reibekuchen, Backfisch und Pilze zu, als kurz nach 18 Uhr eine Stichflamme unter einer Pfanne hervorgeschossen sei und die Holzkonstruktion in Brand setzte. Mutter und Sohn retten sich unverletzt ins Freie. Wenig später ist die Feuerwehr da. Mit 40 Einsatzkräften angerückt, bringt sie die Situation schnell unter Kontrolle und verhindert ein Übergreifen der meterhohen Flammen auf angrenzende Gebäude. Als das Feuer gelöscht ist, breiten sich Gerüchte aus. Eine Gasflasche sei explodiert, und ein Mitarbeiter von Eric Naunheim habe mit schweren Verbrennungen per Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht werde müssen. "Beides ist völliger Unsinn", stellt Naunheim klar. Ob der seit gestern Mittag verwaiste Standplatz neu belegt werde (die Eislaufbahn-Saison dauert bis 22. Februar) ließ der 48-Jährige offen: "Wir werden das Erlebte erst mal sacken lassen und dann weitersehen."
Die Polizei vermutet einen technischen Defekt im Bereich eines Bräters als Brandursache. "Aufgrund von Zeugenaussagen und der intensiven Brandzehrung im Inneren der Hütte schließen wir eine äußere Einwirkung aus", so Präsidiumssprecher Uwe Konz. rm.

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