Altbau-Charme mit modernem Komfort

Kloster, Kreißsaal, Krankenhaus - diese Zeiten sind in Triers Süden längst vorbei. Auf dem ehemaligen Krankenhaus-Gelände von Herz Jesu wird kräftig gebaut. Fertig und an die neuen Nutzer übergeben ist ein Teilprojekt des Komplexes "Herz-Jesu-Garten". Im historischen Altbau an der Friedrich-Wilhelm-Straße sind acht Eigentumswohnungen entstanden. Eineinhalb Jahre sind seit den ersten Untersuchungen der Bausubstanz vergangen, nun kann das Einziehen beginnen.

 Straßenbildprägend und frisch saniert: Der Kernbau des Klinik- und Kloster-Komplexes von Herz Jesu ist bezugsfertig. TV-Foto: Cordula Fischer

Straßenbildprägend und frisch saniert: Der Kernbau des Klinik- und Kloster-Komplexes von Herz Jesu ist bezugsfertig. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Süd. Als Krankenhaus hat das Gebäude in der Friedrich-Wilhelm-Straße ausgedient. Das Mutterhaus hat die ausgelagerten Abteilungen zum Stammsitz in der Feldstraße umgesiedelt. Anfang 2007 wurden auch die letzten Relikte, die noch an die Franziskanerinnen vom Nonnenwerth (Remagen) erinnerten - Kirchenbänke, Orgel, Altar, Kreuz, Tabernakel, Ambo und weiteres kirchliches Mobiliar -, ausgebaut und als Spende nach Ernestinovo in Kroatien gegeben.Der Orden hatte sich Ende des 19. Jahrhunderts mit Kloster und Krankenhaus in Triers Süden niedergelassen. 1898 wurde das Gebäude in der Friedrich-Wilhelm-Straße errichtet, in den folgenden Jahrzehnten mehrmals erweitert und 1990 an die Caritas-Trägergesellschaft verpachtet. Die vermietete es später an das Mutterhaus weiter.Wo einst gebetet, gepflegt, geheilt wurde und Kinder zur Welt kamen, sind nun acht luxuriöse Unterkünfte zwischen 125 und 220 Quadratmetern Wohnfläche entstanden. Obwohl der Ursprungsbau des Kloster- und Klinik-Komplexes nicht unter Denkmalschutz steht, fiel er nicht der Abrissbirne zum Opfer. "Viele waren der Auffassung, es lohne sich nicht und sei wirtschaftlich nicht tragbar, zu sanieren. Aber das Gebäude ist straßenbildprägend und allein deshalb erhaltenswert", sagt der Trierer Architekt Manfred Müller. Er ist sowohl für das gbt-Projekt "Herz-Jesu-Garten" verantwortlich, als er auch die Sanierung und Umbauten des Klostergebäudes für die Konzept Immobilien GmbH aus Newel leitete. "Wir haben das Haus behandelt, als stünde es unter Denkmalschutz. Es war von Anfang an unser Ansatz zu erhalten, was gut, wertvoll ist", sagt Geschäftsführerin Andrea Frieden. Erhalten wurden deshalb nicht nur die Grundstruktur, das Treppenhaus und die Fassade mit den Spitzbogenfenstern und dem markanten Eingangsportal. Auch die Kreuzgewölbe, ein kupfernes Wandbild vom Franziskus mit seinen Tieren und Stuckarbeiten mussten nicht weichen. Außerdem wurden Teile des Daches mit dem kleinen Türmchen mit spanischem Naturschiefer originalgetreu ausgebessert. Stahlbalkone auf allen Etagen, eine Dachterrasse und ein Atrium in einer der Dachgeschoss-Wohnungen, Schallschutzfenster und Wärmedämmung - moderner Komfort mit dem Charme des Altbaus."Jede der Wohnungen hat etwas Besonderes. Genau das ist auch das Besondere des ganzen Hauses", sagen Cathrin Beyreuther und der Generalmusikdirektor Victor Puhl, die als Neu-Trier-Süder die Wohnung hinter der Jesus-Figur über dem Eingangsportal beziehen werden. Eineinhalb Jahre haben die Arbeiten von den ersten Untersuchungen der Bausubstanz bis zum Einzug der ersten neuen Bewohner gedauert, 2,5 Millionen Euro hat die Konzept Immobilien GmbH investiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort