Alter Pilgerweg mit neuen Hinweistafeln

TRIER. Die traditionellen Pilgerwege erleben eine Renaissance. Immer mehr Menschen wandern auf den alten Wegen, manche wegen ihres Glaubens andere aus Abenteuerlust oder zur Selbstfindung. Der bekannteste Pilgerweg ist der Jakobusweg, der zum Grab des Apostels nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens führt.

 Vertreter der Stadtteile Biewer, Trier-Mitte und Trier-Süd mit Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch, Katharina Dietz (Bürgerservice) und Abt Ansgar Schmidt vor der Tafel des "Trierer Jakobusweges".Foto: Thorsten Klein

Vertreter der Stadtteile Biewer, Trier-Mitte und Trier-Süd mit Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch, Katharina Dietz (Bürgerservice) und Abt Ansgar Schmidt vor der Tafel des "Trierer Jakobusweges".Foto: Thorsten Klein

Auch Trier liegt auf der Wegstrecke der seit dem 12. Jahrhundert bekannten Pilgerroute. Dieser Tage wurde gegenüber der St. Matthias- Basilika die letzte Wegtafel aufgestellt. Für die Trierer Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch war dies ein Lückenschluss. Der alte Pilgerweg ist nun auch in Trier vollständig beschildert. Der Weg, der im 13. und 14. Jahrhundert mehr als 30 000 Pilger jährlich nach Trier lockte, soll auch in Zukunft wieder den Tourismus der Stadt fördern. "Für uns ist der Pilgertourismus die Wurzel des Tourismus, er muss gefördert werden", so Christiane Horsch. Derzeit kommen jährlich mehr als 10 000 Pilger nach Trier, und diese Zahl soll noch gesteigert werden. Die Stadt hat mit dem Dom und dem Apostelgrab wichtige Stationen für Pilger auf ihrer Wanderung durch Europa. Die Idee, den alten Weg wieder zu beleben, kam 1987 durch eine Initiative des Europarats. Ziel ist es, dass die traditionellen Verbindungswege durch Europa wiedererweckt werden und dazu beitragen sollen, Entfernungen, Grenzen und Sprachbarrieren zu überwinden. Die Arbeit auf dem Teilstück von Köln nach Trier, der sogenannten "Via Colonienis", begann vor drei Jahren. Der Weg, den heutigen Verkehrsverhältnissen angepasst, führt in 13 Etappen nach Trier und erreicht bei Biewer das Stadtgebiet. In der Innenstadt führt der Weg am Dom und auch an der Porta Nigra vorbei bis nach St. Matthias, dem einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen, und selbst ein wichtiger Pilgerort. Die Wegtafeln, die neben Informationen auch die bekannte Jakobsmuschel auf blauem Grund zeigen, wurden in der Stadt und in der Region vom Bürgerservice aufgestellt. Neben den Ortsbeiräten Biewer, Trier-Mitte und Trier-Süd war auch die wiedergegründete St. Jakobsbruderschaft in die Umsetzung des Projekts eingebunden. Bei der feierlichen Einweihung des "Trierer Jakobusweges" in der Abtei St. Matthias betonte Abt Ansgar Schmidt die wichtige Rolle der Abtei auf dem Jakobsweg. Auch seien Wallfahrten wahrscheinlich wieder so beliebt, da beim Gehen oft Probleme deutlich würden und sich auch manchmal klärten. "Für mich ist Wallfahrt beten mit den Füßen", so der Abt.

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