Alternative zu altbekannten Wegen

Trier · Bei der Aktion Autofasten verzichten Menschen in einem bestimmten Zeitraum während der Fastenzeit auf ihr Auto. Zwei Teilnehmer berichten von ihren Erfahrungen - und warum nicht nur sie auf das Erreichte stolz sind.

Trier. Ein Plakat hat Andrea Thull (51) überzeugt. "Das wäre etwas, da mache ich mit", habe sie sich gedacht, als sie es in ihrer Arbeitsstelle, dem Bürgerservice Trier, sah. "Autofasten — vom 17. März bis 13. April" stand darauf. Die Aktion der Katholischen und Evangelischen Kirche lädt dazu ein, in dieser Zeit das Auto möglichst wenig zu nutzen und stattdessen alternative Wege der Mobilität auszuprobieren (der TV berichtete).
Und da es "schöner im Team ist" bei Aktionen mitzumachen, warb Thull im Kollegenkreis für das Autofasten. Sie fand acht weitere Teilnehmer. Maurice Settinger (35) ist einer von ihnen . Er habe zwar erst darüber nachdenken müssen, doch aber zugesagt. Er joggte jeweils rund fünf Kilometer zwischen den Trierer Stadtteilen Euren und Zewen. Er sieht es als Training für den Trierer Stadtlauf, bei dem er mit Kollegen wieder teilnehmen will.
Thull hat schon vor Beginn der Aktion ihr mobiles Verhalten geändert. Im Herbst vergangenen Jahres hat sie angefangen, nicht mehr mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad die rund 17 Kilometer von Mertesdorf nach Trier-Zewen zu fahren. Zunächst ab und an, dann täglich.
Ganz auf das Auto verzichten ist für Thull und Settinger aber nicht möglich. Thull hat vier Kinder zwischen 18 und 23, die noch zu Hause leben. Settinger hat einen fünfjährigen Sohn. Es ließe sich zwar vieles mit dem Fahrrad arrangieren, sagt Thull. Aber: "Die Mengen für den Großeinkauf bekomme ich nicht auf das Rad."
Und Settinger erklärt, er sei auch sonst viel zu Fuß unterwegs. Doch sollte es etwa mal einen familiären Notfall geben, bräuchte er das Auto. Dennoch habe die Änderung ihrer mobilen Gewohnheiten die beiden zum Nachdenken angeregt. Dabei spiele auch der Aspekt des Klimaschutzes eine Rolle. "Es ist auch eine Frage des Vorbildseins", sagt Thull. "Und meine Kinder sind stolz auf mich." red
Weitere Informationen unter www.autofasten.de und
www.facebook.com/
Aktion.Autofasten

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