Am Wochenende vom 13. bis 15. August können sich die Berufs- und Hobbyrömer, die sich ihr Brot mit Spielen verdienen, wieder austoben und im Amphitheater ein Spektakel veranstalten, dass die alten Gemäuer seit Jahrtausenden nicht erlebt haben. "Wir erhalten das Gute der letzten Jahre, bringen aber viele neue Ideen ein und wollen enger an die Wissenschaft rücken", kündigt Ronald Frank an, Geschäftsführer der Medienfabrik Trier, die Brot und Spiel konzipiert und organisiert. 20 000 Besucher kamen im vergangenen Jahr zu dem Ereignis, das die Stadt Trier in Zusammenarbeit mit dem Kultursommer und "Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz” veranstaltet und dem sich weitere Partner aus Kultur und Wirtschaft angeschlossen haben. Bewährt haben sich Gladiatorenkämpfe im Amphitheater, das Legionärscamp, das römische Dorf und die Tavernen rund um die Kaiserthermen sowie die Licht- und Klanginstallationen in deren unterirdischen Gängen.Sand wird aufgeschüttet, Wüstenszenerie nachgestellt

Die Illusion einer Kampfarena im Amphitheater soll nun verstärkt werden: Wie in der Antike üblich, soll ein Szenario wie auf einer Theaterbühne inszeniert werden. Sand wird aufgeschüttet und eine Wüstenszenerie nachgestellt. Die männlichen Gladiatoren wechseln auf dem Kampfplatz ab mit Amazonen - weiblichen Kämpferinnen. "Außerdem wird es Tiergruppen geben", sagt Frank, "wir arbeiten an einer Raubtiernummer, ob's klappt, ist noch nicht klar." Höhepunkt in der Arena soll außerdem eine Sportula sein, bei der die Gladiatoren einen Hang stürmen. Auch in den und rund um die Kaiserthermen wird noch eins draufgelegt: Das Legionärsheer wurde verdoppelt, in der Tavernenwelt sollen römische Tänzerinnen für Unterhaltung sorgen und für Kinder gibt es ein Mitmach-Programm. "Wir legen Wert auf Authenzität. Die Sportula beispielsweise soll wissenschaftlich aufgearbeitet werden", meint Frank. Tatsächlich handelt es sich bei den Darstellern nicht um Schauspieler, sondern um so genannte experimentelle Archäologen, die den Alltag der Römer wirklichkeitsgetreu und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend nachstellen wollen. Im Jahr der Landesgartenschau darf natürlich auch ein Intermezzo auf dem Petrisberg nicht fehlen. Als "Opening" zu Brot und Spiele präsentieren "Mergener und amici" am 11. August am Wasserband auf der Landesgartenschau das Beste aus "Mystische Nacht" der vergangenen Jahre. Künstler Peter Mergener verspricht Elektronikmusik und Licht- und Videoinstallationen unter Wasser. Die Eintrittspreise sind gleich geblieben. Eine Tageskarte, die gleichzeitig Fahrschein für Bus und Bahn ist, soll für die Kaiserthermen 4,80 und für das Amphitheater 8,80 Euro kosten.