Ampel lässt auf sich warten

Bei den Gesprächen über ein künftiges Bündnis zwischen SPD, Grünen und FDP im Trierer Stadtrat gibt es noch kein Ergebnis. Die Verhandlungen gehen voraussichtlich auch nach der konstituierenden Sitzung am 25. August noch weiter.

 In der ehemaligen Augustinerkirche kommt am Dienstag, 25. August, der neu gewählte Stadtrat zu seiner ersten Sitzung zusammen. Über die Mehrheitsverhältnisse herrscht derzeit noch Unklarheit. TV-Foto: Roland Morgen

In der ehemaligen Augustinerkirche kommt am Dienstag, 25. August, der neu gewählte Stadtrat zu seiner ersten Sitzung zusammen. Über die Mehrheitsverhältnisse herrscht derzeit noch Unklarheit. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Vor fünf Wochen löste die Kreis-Mitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen mit ihrem Beschluss "Politikwechsel vollziehen" einen Prozess aus, der seitdem die politische Szene in Trier prägt. Die SPD und dann auch die FDP willigten in Verhandlungen über ein mögliches Ampel-Bündnis ein (der TV berichtete).

"Das braucht eben alles seine Zeit"



Seitdem warten die übrigen Fraktionen des Stadtrats und die Öffentlichkeit auf das Ergebnis oder zumindest auf ein Zwischensignal - bisher vergeblich. Dabei rückt die konstituierende Sitzung des Rats immer näher. Doch auch gut eine Woche vor dem Stichtag 25. August halten sich die Beteiligten auffällig bedeckt. In der sensiblen Phase will offenbar niemand das zarte rot-grün-gelbe Pflänzchen gefährden.

"Kein Kommentar", lautet etwa die ungewohnt knappe Antwort des ansonsten rhetorisch versierten FDP-Kreischefs Thomas Egger. Ähnlich verschlossen reagiert Grünen-Fraktionsvorsitzende Anja Matatko. Beide lassen aber gleichzeitig einen Grundoptimismus erkennen, den SPD-Fraktionschef Sven Teuber in Worte fasst: "Es läuft ganz gut."

Doch was ist mit dem Ultimatum 25. August? Diese Frist ist gar nicht so ultimativ. Schon im ursprünglichen Beschluss der Grünen ist lediglich von einer "ersten Phase" die Rede, in der "die bis zur konstituierenden Sitzung anstehenden Fragen zu klären" sind. "Wir müssen nicht bis zur ersten Sitzung fertig sein", stellt inzwischen auch Teuber klar, der zudem derzeit in Urlaub weilt. "Das braucht eben alles seine Zeit." Schließlich soll die Zusammenarbeit der Parteien auf Dauer angelegt sein: Fünf lange Jahre dauert die Legislaturperiode des am 7. Juni neu gewählten Rats. Schnittstellen und Knackpunkte aus drei Wahlprogrammen wollen für alle Partner zufriedenstellend behandelt werden.

Wenn das Trio sich also in den nächsten Tagen erstmals gemeinsam zu Wort melden wird, ist lediglich mit Allgemeinplätzen zu rechnen. Über das Zwischenergebnis lassen sich die grünen Parteimitglieder dann in einer Versammlung am Montag, 24. August, berichten.

In der Sitzung am darauf folgenden Dienstag kann die Ampel schon mal in Probebetrieb gehen. Auch im neuen Rat sitzen SPD, Grüne und FDP wieder einträchtig auf einer Seite nebeneinander.

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