An die Pötte, fertig, los

Trier. Gebietsweinkönigin Anne Mertes, Karnevalsprinz Erwin Engel und Mundartsänger Helmut Leiendecker lieferten sich einen nicht alltäglichen Kochwettstreit im "Historischen Keller" des Kaufhauses Karstadt. Erwartungsgemäß wurde daraus nicht nur eine Gaumenfreude: Vor allem die Lachmuskeln der Zuschauer wurden kräftig angeregt.

Die Idee zu diesem öffentlichen Kochwettstreit entstand schon vor längerer Zeit im privaten Kreis mit Erwin Engel, berichtet Karstadt-Geschäftsleiter Thomas du Buy. Die Koch-Leidenschaft des Karnevalsprinzen sollte noch solange genutzt werden, wie er noch amtiert, also vor dem 11. 11. Das Vorbild lieferte - wen wundert's - die gleichnamige Fernsehsendung. "Prinz kontra Königin" hieß es, als sich Gebietsweinkönigin Anne Mertes auf die Herausforderung einließ. Mit dem Trierer Mundartsänger Helmut Leiendecker als "Hof-Musikant" und drittem Mitstreiter wurde ein sogar fürstliches Kontrahententeam aufgeboten. Als Moderator fungierte unter anderen der Fernseh-Sternekoch Rüdiger Dünnebier gewonnen.Drei Kochstände im Keller

Verteilt in den beiden Räumen des "Historischen Kellers" waren drei Kochstände aufgebaut worden, ausgerüstet mit einer Küchengrundausstattung. Sodann wurden die Kontrahenten in die Lebensmittelabteilung geschickt. Budget pro Koch: 15 Euro. Zurückgekehrt, durfte ein jeder sein Menü kurz präsentieren. Leiendecker, der - als "Kalbsragout" und "Zabaione" - an der Reihe waren, mehr und mehr Stirnfalten zulegte, schloss mit dem Kommentar: "Wat die da bruzzelen, dat kann ja keinen ässen - bei mir gitt es Grumbeereschnietscher." Sodann erfolgte der Startschuss von Rüdiger Dünnebier: "Man nehme ein Glas Wein und schütte es in den Koch. Ich geh' so lange ein Bier trinken." Derweil flanierten die Gäste von Kochstand zu Kochstand. Schon bald bildete sich die größte Traube um den "Hofmusikanten", der genauso gut als "Hofnarr" hätte antreten können. In dieser Zeit gab es auch Gelegenheit, Lose für die Tombola zu Gunsten des Vereins Trierer Kinder zu kaufen. Schließlich wurde die Jury bewirtet. Eigentlich eher erschlagen, denn drei Köche servierten gleichzeitig ein komplettes Menü. Nach ausgiebigem Hin- und Herschieben der Teller musste das Ergebnis verkündet werden. Salomonisch wurde ein jeder bedacht: Königin Anne erhielt den ersten Preis nicht für Hackfleischpfanne und Quarkspeise, sondern für Liebreiz und Charme. Die "grobe Grumbeereschnietscher brauchen ebbes länger, aber mit dem quanten Strom, den mer do han, sind se trotzdem schä braun genn" (Leiendecker), gingen ebenfalls leer aus. Oberbürgermeister Helmut Schröer: "Aber im Dummschwätzen war der Helmut spitze!" Die Kochkrone ging an das mediterrane Antipasti-Kalbsragout-Zabaione-Menü von Erwin Engel. Jurymitglied und Deutsche Weinkönigin Petra Zimmermann: "OB Schröer hat sogar den Wein herausgeschmeckt, mit dem die Birnen angemacht worden waren." "Einen 1999er Eitelsbacher Marienholz Riesling-Eiswein erkennt man doch", erwidert Schröer. "Vor allem, wenn's der Erwin einem vorher gesagt hat." "Sie berauben mich aller Illusionen", meinte Zimmermann daraufhin traurig.1504 Euro für Trierer Kinder

Doch sogleich kam wieder eine gute Nachricht: Aus dem Erlös der Tombola konnten 1504 Euro für Gisela Schröers Arbeitsgemeinschaft Trierer Kinder übergeben werden. Bevor sechs Musikanten der Trierer Stadtgarde die weitere Unterhaltung übernahmen, gab es noch einen letzten Lacher, als der Hauptpreis der Tombola, Prinz Erwin als Privatkoch für sechs Personen, "vergeben" wurde. Gewinner: Gustl Thormeyer, Präsident der Karnevalsgesellschaft 1848 Heuschreck, in der auch Erwin Engel Mitglied ist. "Und Gustl ist Junggeselle. Da muss ich mir erst mal ansehen, was die Küche hergibt", zeigte sich der Karnevalsprinz schon wieder in seinem Element.

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