An einem Strang ziehen

LOSHEIM AM SEE. Sollen die Grundschüler aus Scheiden und Waldhölzbach, Ortsteile der Gemeinde Losheim, künftig nach Rappweiler gehen oder in Losheim bleiben?

Die Ansichten über die Reformpläne von Kultusminister Jürgen Schreier sind nicht nur unter den Kommunalpolitikern aus den Gemeinden Weiskirchen und Losheim konträr, auch die Eltern aus den beiden betroffenen Orten sind geteilter Ansicht. Welche Vor- und Nachteile die Grundschulen in Rappweiler und Losheim für den Einzelnen bringen, darüber diskutierten Bürgermeister Lothar Christ und die Ortsvorsteher Erhard Müller (Scheiden) und Manfred Feetzki (Waldhölzbach) in einer Bürgerversammlung in der Eisenbahnhalle Losheim mit Kommunalpolitikern und Eltern. Am Rande der Veranstaltung ging es auch um die von der Schließung bedrohten Grundschule in Britten. "Wir wollen alle vier Grundschulen in der Gemeinde Losheim erhalten, zumindest eine Kooperation zwischen den Schulen Bachem und Britten erreichen", stellte Christ den Alternativvorschlag vor, den der Gemeinderat Losheim einstimmig verabschiedet hatte. Kämen die Bachemer und Britter zusätzlich nach Losheim, würde es eng. "Aber die Waldhölzbacher und Scheidener Kinder sollen zum Ausgleich nicht nach Rappweiler, wenn die Eltern das nicht wünschen", betonte Christ. "Eine Entscheidung für Losheim ist aber keine Entscheidung gegen Rappweiler", betonten die drei. "Wir sollten gemeinsam an einem Strang ziehen und gemeinsam nach Saarbrücken fahren", schlug Henry Selzer (GAL Weiskirchen) Bürgermeister Christ vor, der von einen Termin im Kultusministerium kam. Selzer: "Vielleicht wäre ja ein Kompromiss durchzusetzen. Britten bleibt, dafür gehen die Scheidener und Waldhölzbacher nach Rappweiler."1100 Eltern haben unterzeichnet

Das lehnte Erhard Müller ab. "Scheiden hat stärkere historische Bindungen nach Losheim." Manfred Feetzki verwies darauf, dass die Grundschule Losheim eine bessere Nachmittagsbetreuung und eine bessere Ausstattung als die Grundschule in Rappweiler habe. Feetzki: "Losheim ist für berufstätige Eltern vorteilhafter." Selzer argumentierte, dass Rappweiler näher an Waldhölzbach liege, was für Eltern ein Grund sei, die Kinder nicht nach Losheim zu schicken. "Es ist ja nicht so, als ob Rappweiler nichts vorzuweisen hätte", sagte Selzer. Christ kritisierte, wie der Weiskircher Bürgermeister Werner Hero und Kultusminister Jürgen Schreier mit ihm die Gespräche führten. "Der Widerstand aus der Bevölkerung ist darauf zurückzuführen, dass nicht mit den Gemeinden kommuniziert wurde, wie im Schulsektor gespart werden könnte", kritisierte Christ. 1100 Eltern aus der Gemeinde Losheim hätten das Volksbegehren gegen die Schließungen unterzeichnet.

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