Anbindung ideal für Pendler

Stadtentwicklung Der Trierer Stadtrat soll am Mittwoch, 8. März, die Entscheidung für eine Variante der künftigen Baulandentwicklung treffen. Zur Auswahl für die Aufnahme in den Flächennutzungsplan stehen ein Gebiet in Trier-Mariahof (am Brubacher Hof) sowie ein Gebiet zwischen Trier-Euren und Trier-Zewen (am Langenberg).

Zu der Diskussion erreichten uns mehrere Zuschriften:
Anbindung ideal für Pendler



Nachdem ich den Zeitungsartikel vom 10. Februar gelesen habe, stelle ich mir die Frage: Was veranlasst die Verwaltung der Stadt Trier, eine Empfehlung für die Bebauung des Baugebietes Brubacher Hof auszusprechen? Hier sollen in fünf Jahren schon die ersten Häuser stehen, obwohl mehr als 3000 Widersprüche und 80 Stellungnahmen von besorgten Bürgern dagegen vorliegen.
Die Anbindung zur Innenstadt Trier und Luxemburg ist aufgrund bereits bekannter und oft zitierter Nachteile verkehrstechnisch wesentlich ungünstiger als beim zur Auswahl stehenden Baugebiet Langenberg, das sich zwischen Euren und Zewen befindet. Langenberg ist prädestiniert für Luxemburg-Pendler, da diese den Bus, das Auto oder in absehbarer Zukunft auch den vor der Haustür haltenden Zug nutzen könnten. Außerdem wäre eine Fahrt nach Trier mit dem Fahrrad entlang der Mosel ebenfalls angenehmer.
Auf meine anfängliche Fragestellung wurde mir eine Antwort gegeben: Das Bauland Brubacher Hof sei leichter zu erschließen, attraktiver und besser zu vermarkten. Verhalten sich die Verantwortlichen der Stadt tatsächlich zukunfts-und umweltorientiert, demokratisch und sozial? Schaffen sie nicht eher eine Plattform für Wutbürger?
Jedes abstimmende Ratsmitglied sollte sich daher genau überlegen, ob es für Beton auf dem Areal Brubacher Hof und damit gegen mehrere Tausend besorgte Bürger und Wähler stimmt.
Wolfgang Sattler
TrierNaturschutzgebiet wird beeinträchtigt



Eine Abteilung entscheidet, und alle anderen sollen folgen! Man kann herauslesen, dass die Erschließung für das Bauland schnell über die Bühne gehen soll. Nur 106 Eigentümer im Vergleich zu 1200 am Langenberg. Warum scheut man die Arbeit, den Aufwand? Warum die Eile? Steht die Stadt unter Zugzwang, weil im Jahr 2030 sonst 2500 Menschen im Freien mit Zelten übernachten müssen, da ihre Wohnungen/Häuser noch nicht fertig sind?
Wann informiert das Bauamt die Bürger, wie man die Beeinträchtigung des Naturschutzgebiets Flora-Fauna-Habitat und des Verkehrs bewältigen will? Gibt es bereits eine Lösung, oder reicht da völlig die Überzeugung von Baudezernent Andreas Ludwig aus?
Die Baumschule Bösen braucht neues Gebiet zum Bepflanzen. Da ist doch keine Existenz bedroht, nur weil die Fläche, die die Stadt Trier der Firma Bösen anbieten müsste, nicht vor der Haustür ist, sondern vielleicht zehn bis 20 Kilometer vom Standort entfernt liegt.
Die Pferdehöfe auf dem Brubacher können die Tiere, die ihr finanzielles Dasein bedeuten, nicht mal eben schnell woanders hinstellen. Das Bauamt scheint mittlerweile seinen eigenen konstruierten Argumenten mehr Glauben zu schenken als bekannten Tatsachen und Lösungsvorschlägen, die unter anderem auch aus Euren und Zewen kommen.
Es wäre wünschenswert, wenn der Stadtrat bei seiner Abstimmung im März nicht irgendwelchen politischen Ideologien folgen würde, sondern gesundem Menschenverstand den Vorrang gibt.
Susanne Elzer
TrierErhaltet diese Idylle



Langsam kristallisiert sich leider doch heraus, das die Stadt Trier den direkt an das Naturschutzgebiet Mattheiser Wald angrenzenden Bereich Brubacher Hof
als zukünftiges Baugebiet ausweisen wird.
Mir ist unverständlich, wie man die Interessen so vieler Bürger und Erholungssuchender und vor allem diesen wunderschönen und wertvollen Naherholungsbereich einem kleinen Baugebiet opfern muss, was auch in weniger idyllischen Teilen der Stadt planbar wäre. Zumal hier die Interessen weniger gegen den unbezahlbaren Wert einer der wenigen noch erhaltenen Grün- und Waldflächen der Stadt stehen.
In anderen Großstädten wie Hamburg oder München sind andere Prioritäten gesetzt. Dort setzt man noch auf den Erholungs- und Gesunderhaltungswert von Grün- und Naturbereichen zugunsten der Lebensqualität der Bürger. Schade, dass diese Werte in unserem schönen Trier hinten anstehen müssen.
Im Namen von Läufern, Radfahrern, Hundebesitzern, Pferdefreunden und Spaziergängern, die auf dem Brubacher Hof zusammenkommen, um dort für den stressigen Alltag aufzutanken, appelliere ich an unsere Vertreter im Stadtrat: Erhaltet den Brubacher Hof als die Idylle, die dieses Gebiet aktuell für uns darstellt.
Claudia Faldey
TrierDas führt zur Verdrossenheit



Will die Stadt Trier wirklich eine Bürgerbeteiligung? Oder macht die Stadt doch einfach nur, was sie will? Viel wurde gesagt und geschrieben, wie gerne die Stadt mehr Bürgerbeteiligung hätte. Aber wenn sich die Bürger melden, wird es nicht berücksichtigt.
Wenn das zu oft passiert, führt es zu einer Verdrossenheit und einem generellen Misstrauen gegenüber der Politik und den Politikern. Dieses Misstrauen ist seit einiger Zeit auf einem sehr hohen Niveau! Es wurden viele Bedenken (von über 3000 Bürgern) gegen die Entwicklung auf Mariahof ausgesprochen. Auch der Ortsbeirat Mariahof hat sich gegen diese Baulandentwicklung ausgesprochen.
Im Gegensatz haben sich die Ortsbeiräte Zewen und Euren für eine Baulandentwicklung in ihren Ortsteilen ausgesprochen. Auch diese Beteiligung wird mit dieser Empfehlung von der Stadtverwaltung einfach ignoriert.
Warum wird so wenig auf die Ortsbeiräte gehört? Sind die überhaupt noch nötig? Oder werden sie nur gebraucht, um etwas abzustempeln. Warum wird diese gewünschte Beteiligung auch dieses Mal bei der Stadt wieder einfach ignoriert?
Bürgerbeteiligung ist nur ein schöner Wunsch, aber dann doch nur Augenwischerei? Oder schlimmer noch Zeitverschwendung bei uns allen, die zu nichts führt? Gerne hätte ich ein paar Beispiele, wo die Stadt wirklich die Bürgerbeteiligung ernst genommen hat. Ich hoffe, die gewählten stimmberechtigten Kommunalpolitiker werden am 8. März die Bürgerbeteiligung und die Vorschläge von den Ortsbeiräten ernst nehmen und gegen die Empfehlung der Stadtverwaltung stimmen.
Margret Nelle
Trier

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