Andere Länder - andere Sitten

Unter dem Motto "Europäische Toleranzakademie" tauschten 20 Schüler der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft in Trier, Bereich Fremdsprachen, zusammen mit einer Klasse eines französischen Gymnasiums aus Lille und einer Berufsschulklasse aus dem italienischen Bergamo die Schulbank gegen die Seminarräume der Europäischen Akademie in Otzenhausen.

Trier. (red) Die einwöchige multinationale Studienfahrt ermöglichte es den Schülern der Berufschule Wirtschaft, Kontakt zu Franzosen und Italienern ihres Alters aufzubauen, die französische und italienische Kultur besser kennenzulernen und Toleranz gegenüber kulturellen Unterschieden auch im Alltag anwenden zu können.

Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitete die trinationale Schülergruppe eine Woche lang in mehreren Seminar-Einheiten an unterschiedlichen Schwerpunkten der interkulturellen Kommunikation. Zunächst wurden sie über die interkulturellen Unterschiede der drei Nationen Deutschland, Frankreich und Italien aufgeklärt. Danach stellten die Schüler Schulsysteme der anderen Länder vor, erarbeiteten Familientraditionen und Feste sowie spezifische Bräuche der drei Länder. Hierzu arbeiteten die Schüler in Kleingruppen, die jeweils aus den drei Nationen zusammengesetzt wurden. "In den Gruppenarbeitsphasen mussten sich die Schüler selbstständig verständigen. Hier war es ganz besonders schön zu erfahren, dass die Schüler schnell ihre Sprachhemmnisse abbauten und wie selbstverständlich miteinander kommunizierten", sagte Sozialkunde-Lehrerin Ilka Polzin.

Besuch im Europarat



"Europäische Werte" war ein weiteres großes Thema der Toleranzakademie. Die Schüler diskutierten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der europäischen Werte wie Gleichheit, Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaat. Besonders heiß debattiert wurde die Frage, inwieweit Italien unter Berlusconi den Kriterien eines Rechtsstaates entspricht oder ob die Türkei Mitglied der Europäischen Union werden sollte.

Ein besonderer Höhepunkt der Studienfahrt war eine Exkursion nach Saarbrücken und nach Straßburg. In beiden Städten führten die Schüler eine selbst erstellte Umfrage durch, die ihnen Informationen über die Einstellung der Bürger zu europäischen Werten und zur Erweiterung der EU gab, sowie das Wissen der Passanten zur EU erfragte. "Es ist schon erstaunlich, wie wenig die Leute zum Teil über die EU wissen, dabei betrifft sie uns doch alle", so eine Trierer Schülerin. Ein Besuch im Europarat in Straßburg rundete die Exkursion ab.

Nach einer Woche Toleranzakademie, vielen interkulturellen Erfahrungen und einer gelungenen Multi-Kulti-Abschlussfeier stand für die Schüler der Berufschule Wirtschaft fest: "Wir werden an unserer Schule in zwei Jahren zu Fremdsprachenassistenten ausgebildet. Hier haben wir in der einen Woche ganz viel Französisch geredet, ein bisschen Italienisch gelernt und viel über die beiden Länder erfahren. Diese Erfahrung werden wir bestimmt in unserer Ausbildung gebrauchen können."

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