Angetreten und vorgeführt

TRIER. Brüllende Panzermotoren und der Geruch von Diesel in der Luft erwarteten die Besucher beim Tag der offenen Tür der Wehrtechnischen Dienststelle auf dem Grüneberg. Seit 46 Jahren testet die Bundeswehr in Trier Kraftfahrzeuge und Panzer auf ihre Diensttauglichkeit.

Nach zehn Jahren öffneten sich zum 50-Jährigen Bestehen der Bundeswehr erstmals wieder die Tore auf dem Grüneberg für die Allgemeinheit. Und die nutzte die Gelegenheit, sich in Scharen über die dereinst geheimnisvolle Dienststelle hoch oben über der Stadt zu informieren. Rund 420 Mitarbeiter untersuchen, erproben und bewerten dort Rad- und Kettenfahrzeuge sowie Fahrzeugteile, um die Verwendungsmöglichkeiten für die Streitkräfte festzustellen. Dazu erstellen hoch qualifizierte Ingenieure Belastungsprofile, jagen die Fahrzeuge über Schlaglochstrecken und Kopfsteinpflaster oder lassen Motoren tagelang unter Höchstbelastung laufen, um dann die Einzelteile zu untersuchen, wenn die Maschinen vorzeitig den Dienst quittiert haben. "Die Industrie baut - wir zerstören", umschreibt Pressesprecher Peter Adams die Tätigkeiten der Dienststelle. Auf mehreren Erprobungsbahnen, in Testlabors und Werkstätten werden die Fahrzeuge auf Herz und Nieren überprüft. Rund 35 Millionen Euro werden dazu jährlich für Personal und Material ausgegeben.Kooperation mit FH und Uni

Aber nicht nur militärische Tests stehen auf dem Programm. Gemeinsam mit der Fachhochschule und der Universität Trier untersuchten die Fahrzeug-Experten die Sicherheit in Reisebussen und den "toten Winkel" bei Lastwagen-Spiegeln. Vielmehr als das interessierte die Besucher allerdings die ausgestellten Fahrzeuge und die Vorführungen derselben. Vom Minenräumpanzer "Keiler" über den Waffenträger "Wiesel" bis zum Einsatzfahrzeug "Mungo" war eine stattliche Fahrzeugflotte angetreten. In einem Aussichtskorb, der von einem Kran in schwindelerregende Höhe befördert wurde, konnten sich die Furchtlosen einen Überblick über das 163 Hektar große Areal verschaffen. Die weniger Mutigen wurden im "Hägglunds", einem Schneetransportfahrzeug, über das Gelände chauffiert. Attraktion des Tages der offenen Tür dürften allerdings die Vorführungen mit einem Leopard-2-Panzer gewesen sein. Das 62-Tonnen-Ungetüm preschte mit knapp 70 Stundenkilometern durch eine Kurve, um anschließend mühelos drei Kleinwagen zu überrollen und sie zu handlichen Paketen zu pressen.

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