Angst um die Grundschulen

Die Schließung von Grundschulen wird ein Thema im noch geheimen Schulentwicklungskonzept sein. Das hat der grandios gescheiterte Versuch der CDU, diese Schließungen durch einen totalen Neustart aller Planungen zu verhindern, eindeutig bewiesen.

Trier. Die im Januar 2006 begonnene Arbeit am Schulentwicklungskonzept wird wie vorgesehen zu Ende geführt, Schuldezernent Ulrich Holkenbrink wird es präsentieren können. Bisher war das Konzept in allen Punkten seiner Erstellung streng geheim. "Weil wir natürlich keine völlig unnötige Unruhe und Nervosität schüren wollen", wie Holkenbrink es selbst formuliert hat. Doch jetzt ist diese Unruhe da. "Rückläufige Schülerzahlen müssen kleinere Klassen mit einem verbesserten pädagogischen Konzept zur Folge haben. Schulschließungen dürften nicht die Konsequenz sein", hatte Fraktions-Chef Berti Adams der Öffentlichkeit verkündet (der TV berichtete). Da die CDU offensichtlich glaubt, sich von Schließungsplänen distanzieren zu müssen, gibt es diese Pläne offenbar auch.Der TV suchte nach weiteren Indizien und stieß auf den Zorn der Grünen. "Im Schulentwicklungskonzept ist lediglich von einer Anpassung an die demografische Entwicklung die Rede", sagt Gerd Dahm. Werden Schulen geschlossen oder nicht? "Die Präsentation des Konzepts wird diese Frage nicht abschließend beantworten, sondern die Diskussion überhaupt erst eröffnen.""Es ist mit Sicherheit falsch, nur die Auslastung der Gebäude einseitig zu betrachten." Doch genau das kündige sich an. Dahm spricht von einer Liste, in der "mehrere Grundschulen rot markiert sind". Welche, will er nicht verraten. "Statt nur auf die Auslastung zu achten, muss ich mich doch fragen, was ich dem aus diesen Gebäuden sonst noch machen könnte, vom Service-Punkt bis zum Senioren-Nachmittag." Im Moment sehe er "weder Notwendigkeit noch Rechtfertigung, auch nur eine Schule zu schließen". Meinung Da muss mehr kommen Die Diskussion um die Zukunft der Grundschulen in Trierer Trägerschaft endet nicht mit der Präsentation des Konzepts, in dem zwei Jahre harte Arbeit stecken, sondern sie beginnt erst. Das Werk lässt den Entscheidungsträgern diesen Freiraum. Folgt man Gerd Dahms Argumentation, muss man sich fragen, warum eines der Ergebnisse dieser zweijährigen Bemühungen eine simple Eruierung der Gebäudeauslastung ist. Da muss noch wesentlich mehr kommen, zumal gerade die Schulgebäude schlecht ausgelastet sind, die gut in Schuss sind. Für die aktuelle Nervosität dürfen sich übrigens alle Beteiligten bei der CDU bedanken, der die Panik vor einem Wahldebakel 2009 im Nacken saß. j.pistorius@volksfreund.de

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