Anlaufpunkte im Notfall

TRIER. Stromausfall. Mal schnell telefonieren? Fehlanzeige. Auch das Handynetz ist überlastet. Babynahrung erwärmen? Licht, Heizung? In Zukunft sollen die Trierer Feuerwehrgerätehäuser Anlaufpunkte für die Bevölkerung sein.

Es war der große Stromausfall in Trier im September 2004, der Kurt Hardt, Löschzugführer in Kürenz und Stadtfeuerwehrobmann, ins Grübeln brachte: "Da hat man gestaunt, was so alles passiert." Der tagelange Stromausfall in Nordrhein-Westfalen mitten im Winter habe ihm die Gefahrensituation richtig bewusst gemacht. "Die freiwilligen Löschzüge kennen die Situation vor Ort gut. Wir müssen was tun!" Man setzte sich zusammen im Dezernatsausschuss III, Amt 37 (Feuerwehr). Die Idee: Die zehn über ganz Trier verteilten Feuerwehrgerätehäuser sollen Anlaufpunkte für die Bevölkerung im Notfall sein. Hier sollen die Menschen mit Telefon und Heizung versorgt werden, zur Not auch übernachten können. Die Feuerwehr Trier stellte den Löschzügen mobile Stromaggregate zur Verfügung. Es fehlten jedoch die elektrotechnischen Anschlüsse zur Notstromversorgung. Kurt Hardt wandte sich an die Trierer Ortsbeiräte mit der Bitte um Unterstützung. "Irsch und Olewig haben bereits zugestimmt, manche konnten noch nicht abstimmen." Aufgrund der Initiative von Bernd Michels, Mitglied im Dezernatsausschuss III, stimmten die Stadtwerke nun zu, ein Drittel der Gesamtkosten zu übernehmen: 3000 Euro. SWT-Vorstand Olaf Hornfeck sagte bei der symbolischen Schecküberreichung an Bürgermeister Georg Bernarding, Stadtfeuerwehrobmann Kurt Hardt und Stadtrat Bernd Michels: "Diese Investition in die verbesserte Sicherheit unserer Trierer Bevölkerung unterstützen wir besonders gern. Für uns als Energieversorger ist es von großem Interesse, eine hohe Versorgungssicherheit an 365 Tagen im Jahr zu haben." "Wichtiger Tag für die Feuerwehr"

Bernd Michels stellte fest: "Dies ist ein wichtiger Tag für die freiwillige Feuerwehr und für das Ehrenamt." Und Bürgermeister Georg Bernarding gestand: "Das Jahrtausendwendeszenario damals sowie der große Stromausfall haben mich wachgerüttelt. Wenn Strom und Wasser weg sind, sollten die Leute zu den Löschzügen gehen!" Für den Herbst ist eine weitere Sondersitzung im Dezernatsausschuss geplant: Dann soll über die Notfallplanung der Stadt Trier informiert werden.

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