Anpfiff nach dem Ausverkauf

Ehrengäste tragen am Samstagvormittag gelb am Handgelenk, und von den VIP-Armbändchen werden nicht wenige verteilt. Obwohl die alles beherrschende Farbe an diesem Tag grün ist: Denn der Pfalzeler Sportclub eröffnet die Spielsaison auf dem neuen Natur-Rasenplatz, der durch das Engagement vieler Bürger komfortables Kicken ohne Verletzungsgefahr ermöglicht.

 Premiere auf dem neuen Natur-Rasenplatz: Beim Ortsturnier weihen Pfalzeler Kicker und Gastvereine das neue Spielfeld ein. Foto: privat

Premiere auf dem neuen Natur-Rasenplatz: Beim Ortsturnier weihen Pfalzeler Kicker und Gastvereine das neue Spielfeld ein. Foto: privat

Trier-Pfalzel. (cofi) Roter Staub, aufgeschürfte Knie - das gehört der Vergangenheit an. Denn die Pfalzeler Fußballer kicken in Zukunft nur noch auf frischem Grün. "Spielt sich sehr gut", sagt TSC-Fußball-Abteilungsleiter Andreas Franzen zum Kick-Komfort des neuen Natur-Rasenplatzes.

Den Anpfiff für den Traum jeden Pfalzeler Fußballers gab der Verein mit einem Ortsturnier. Da konnten sich auch die Gastvereine von den Qualitäten der neuen Pfalzeler Rasen-Anlage überzeugen, und der Hartplatz, auf dem 27 Jahre lang Sport betrieben wurde, ist endgültig Geschichte. "Der war einfach nicht mehr zeitgemäß, das Verletzungsrisiko zu hoch", sagt Franzen.

Franzen und Vorstandsmitglied Hermann Josef Neukirch waren vor rund eineinhalb Jahren die Initiatoren, die das Projekt Natur-Rasenplatz ins Rollen brachten. "Das war vor allem eine Frage des Geldes. Wir mussten zunächst überprüfen, ob wir das überhaupt stemmen können, ohne den Verein in rote Zahlen zu führen", sagt TSC-Geschäftsführer Theo Backendorf. Denn sich allein auf andere verlassen, ist nicht Sache des Vereins. Finanzspritzen von Stadt, Ortsbeirat und Landessportbund waren zwar willkommen und notwendig, aber "ohne jede Menge Eigenleistung hätte es die gar nicht erst gegeben", sagen Backendorf und Franzen.

Vor allem Kinder und Jugendliche profitieren



Eine Projektgruppe wurde gegründet, der Förderverein "Jugend in Pfalzel" (JiP) entstand. Der machte fast halb Pfalzel zum Miteigentümer des neuen Rasenplatzes. 4000 Quadratmeter à zehn Euro brachten die Mitglieder symbolisch an den Mann und steuerten so 40 000 Euro für den Traum-Platz bei. "Wir sind ein mittelgroßer Verein, und das ist eine tolle Leistung", sagt Franzen. Rund zwei Drittel der etwa 640 Mitglieder sind Kinder und Jugendliche, und gerade um denen beste Trainings- und Spielmöglichkeiten zu bieten, sei der Umbau wichtig gewesen. Und ein Schritt mit Vorzeige-Charakter. Denn es ist in Trier die erste vom Hart- zum Natur-Rasenplatz umgebaute Anlage, die zudem über weiße Spielfeldlinien aus Kunststoff verfügt. Nachziehen ist unnötig.

Der Funke sei schnell auf alle Pfalzeler übergesprungen, und alle im Verein hätten an einem Strang gezogen, sagt Andreas Heid vom Förderverein "JiP".

Im Mai 2008 haben dann endlich die Arbeiten begonnen, um staubiges Rot in frisches Grün zu verwandeln. Im Juni war es geschafft, der Rasen gewachsen, das Umfeld in Ordnung gebracht, Vereinsheim und Toilettenanlage gebaut.

Nach dem Quadratmeter-Ausverkauf waren alle Beteiligten glücklich und stolz, endlich den Anpfiff für ein neues Kapitel Pfalzeler Sportgeschichte geben zu können.

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