Antikes Erbe wahren

TRIER. Eine stärkere Zusammenarbeit der altertumswissenschaftlichen Fächer an der Universität Trier soll das neue "Zentrum für Altertumswissenschaften" (ZAT) ermöglichen. Staatssekretär Roland Härtel eröffnete es feierlich.

Durch die Gründung des "Zentrums für Altertumswissenschaften" (ZAT) soll die Zusammenarbeit der altertumskundlichen Fächer - Latein, Griechisch, Ägyptologie, Alte Geschichte, Klassische Archäologie und Papyrologie - vertieft werden. Der zur Eröffnung angereiste Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, Roland Härtel, begrüßt diese Maßnahme als "Wappnen für bevorstehende Herausforderungen. Denn gerade diese kleinen Fächer", erklärt Härtel weiter, "sind besonders stark von den Mittelkürzungen betroffen." Durch die Bündelung der Interessen erhoffen sich die Gründungsväter des ZAT eine verstärkte Wahrnehmung ihrer Forschungsarbeit. Vielen Studenten dürfte gar nicht bewusst sein, dass man an ihrer Uni solch "exotische" Fächer wie Papyrologie studieren kann. Dabei fristet das Studium zu Unrecht ein Schattendasein: Trier ist die einzige Uni in Deutschland, an der Papyrologie mit der Promotion oder dem Magister abgeschlossen werden kann. Als älteste Stadt Deutschlands ist Trier mit seinen zahlreichen altertümlichen Sehenswürdigkeiten prädestiniert für die Gründung eines solchen Zentrums. "Es soll damit auch ein Zeichen zur Wahrung der antiken Güter der Stadt gesetzt werden", so Staatssekretär Härtel. Durch das ZAT will Peter Schwenkmezger, Präsident der Uni Trier, "dem historischen Erbe der Antike der Stadt Trier in Forschung und Lehre einen zentralen Stellenwert beimessen". Geplant ist eine verstärkte Zusammenarbeit vom ZAT mit kulturellen Einrichtungen der Stadt. Gemeinsam mit dem Rheinischen Landesmuseum und der Schlösserverwaltung "Burgen, Schlösser, Altertümer" werden Ausstellungen veranstaltet, woraus die Stadt einen touristischen Nutzen ziehen kann. Erste Früchte trägt die Zusammenarbeit bei der großen "Konstantinausstellung" in den Jahren 2006/07, zu der das ZAT einen nicht unerheblichen Beitrag beisteuern wird. Auch die Verleihung des Ausoniuspreises an einen klassischen Philologen oder Althistoriker sowie die Ausrichtung der Winckelmanns-Feier am 9. Dezember zu Ehren des Begründers der Klassischen Archäologie wird vom ZAT übernommen.

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