Apokalypse im Vatikan

TRIER/ROM. (red) Zu den berühmten Handschriften der Stadtbibliothek aus der Zeit Kaiser Karls des Großen gehört die "Trierer Apokalypse". Sie ist trotz ihres Namens nicht in Trier, sondern nach 800 in einem französischen Kloster entstanden, befand sich aber länger als acht Jahrhunderte in der Abtei St. Matthias.

Mit 74 ganzseitigen Miniaturen zur Offenbarung des Johannes enthält sie den ältesten und umfangreichsten Bilderzyklus zum letzten Buch des Mittelalters, der wahrscheinlich auf ein römisches Vorbild zurückgeht. Wegen der Bedeutung dieses Dokuments gibt es eine Faksimile-Ausgabe der Handschrift sowie eine preiswerte Edition in der Reihe "Glanzlichter der Buchkunst". Während des Europäischen Kulturhauptstadtjahrs wird die Originalhandschrift in der Schatzkammer der Trierer Stadtbibliothek in der Ausstellung "Kaiser - Gelehrte - Revolutionäre. Persönlichkeiten und Dokumente aus 2000 Jahren europäischer Kulturgeschichte" präsentiert. In der Ausstellung "Apokalypse. Die letzte Offenbarung und Meisterwerke der Kunst", die 2007 im italienischen Tolmezzo zu sehen ist, wird deswegen nur die Faksimile-Ausgabe gezeigt. Hingegen kann die Trierer Stadtbibliothek die Originalhandschrift zur Verfügung stellen, wenn die Ausstellung zur Apokalypse vom 1. Oktober bis 25. November im Salone Sistino in den Vatikanischen Museen in Rom gezeigt wird. Bei dem Ausstellungsraum handelt es sich um den berühmten Lesesaal der Vatikanischen Bibliothek, der von 1587 bis 1589 von Papst Sixtus V. errichtet wurde und wegen seiner einzigartigen Ausmalung von unzähligen Rom-Besuchern besichtigt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort