Appell an die Bahn

Solche Einmütigkeit herrscht selten im Trierer Stadtrat: Einstimmig hat das Gremium am Donnerstagabend eine Resolution an die Deutsche Bahn AG verabschiedet. Darin wird appelliert, die Verkürzung der Öffnungszeiten des Hauptbahnhofs zurückzunehmen.

 Am Trierer Hauptbahnhof ist die Empfangshalle seit Anfang August nur noch von 5.15 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Das will der Stadtrat ändern.TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Am Trierer Hauptbahnhof ist die Empfangshalle seit Anfang August nur noch von 5.15 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Das will der Stadtrat ändern.TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Trier. Seit Anfang August ist die Empfangshalle des Hauptbahnhofs nur noch zwischen 5.15 Uhr und 22 Uhr geöffnet. Zuvor galten die Öffnungszeiten 5 bis 24 Uhr. Wenn geschlossen ist, müssen Fahrgäste die wenig einladenden Seiteneingänge nutzen, um zu den Gleisen zu gelangen. Der Zugang zu den Schließfächern bleibt ihnen verwehrt.Das sei nicht hinnehmbar, meinte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und erarbeitete einen Antrag für den Stadtrat. Es führen täglich drei Regionalbahnen, drei Regionalexpresszüge sowie der morgendliche ICE nach Berlin, wenn der Bahnhof geschlossen sei. Ebenso viele Züge kämen an. Die Fahrgäste stünden vor der Tür oder müssten auf den zugigen Bahnsteigen warten, argumentierte Grünen-Sprecherin Sigrun Priemer. "Diese neuerliche Service-Einschränkung der Deutschen Bahn AG steht in der schlechten Tradition des Leistungsabbaus am Service-Point und der Fahrkartenausgabe", sagte sie.Überzeugungsarbeit mussten die Grünen nicht leisten. "Ich stimme Ihnen in vollem Umfang zu. Es ist nicht nachvollziehbar, was die Bahn sich da so einfallen lässt", sagte Thomas Albrecht (CDU). Rainer Lehnart (SPD) sprach von einer "klaren Qualitätsminderung", Manfred Maximini (UBM) zeigte sich "dankbar für den guten Vorschlag" der Grünen, Thomas Egger (FDP) signalisierte ebenfalls völlige Zustimmung.In der einstimmig verabschiedeten Resolution an die Bahn AG heißt es unter anderem: "Als gastfreundliche und weltoffene Stadt setzt sich Trier dafür ein, dass die verkürzten Öffnungszeiten des Bahnhofes zurückgenommen werden und das Gebäude künftig wie zuvor zwischen 5 und 24 Uhr zugänglich bleibt." Oberbürgermeister Klaus Jensen und der Stadtvorstand sollen sich gegenüber der Deutschen Bahn AG für eine Rücknahme der Sparmaßnahmen stark machen und außerdem dafür einsetzen, "dass weitere Leistungseinschränkungen unterbleiben".

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