Aprilwetter trübt Laune und bremst Konsumfreude

TRIER. Erst ganz zum Schluss ließ sich die Sonne blicken – und erntete schiefe Blicke von Trierer Kaufleuten: Ein paar Stunden früher und vieles wäre eitel Sonnenschein gewesen. So aber haderten vor allem die Standbetreiber des Ostermarkts mit dem unverhofften Ende des Regentages gegen 17.30 Uhr.

So schwer wie in den vergangenen Tagen die Wetterprognose, fiel gestern Abend dem Chef der City-Initiative die Bewertung des ersten verkaufsoffenen Sonntags 2006 in Trier. "Ich schätze, wir bewegen uns auf Vorjahres-Niveau", meinte Hans-Peter Schlechtriemen und wies darauf hin, dass ein Erfolg nicht am Umsatz allein festzumachen sei: "Wir wollen Trier als familien- und kinderfreundliche Stadt profilieren. Mit unseren Angeboten investieren wir in die Zukunft."Parkplätze ab 15 Uhr Mangelware

Dieses hehre Ansinnen lässt Stadtpatron Petrus offenbar kalt. 2005, als die Ostermarkt-Premiere den Aufhänger und Anlass für den ersten von vier verkaufsoffenen Sonntagen bot, herrschte Frost. Und am zurückliegenden Wochenende verhagelte Aprilwetter in allen Variationen von stürmisch bis gelegentlich trocken das erhoffte gute Geschäft. "Vorjahresniveau" heißt nämlich, gleiche Umsätze bei wesentlich ausgeweitetem Angebot: mehr Zelte, mehr Karussells und erstmals eine Trampolinanlage für Kinder. "Das liegt ganz klar am Sch...wetter", machte eine Standbetreiberin vom Domfreihof, wo erstmals die weißen Ostermarkt-Zelte standen, ihrem Frust ("bitte ohne Namensnennung") Luft. "Wir haben uns mehr versprochen." Dafür klingelte es lauter in den Kassen von Kaufhäusern, Elektromärkten und Fachgeschäften. Die witterungsunabhängige Shopping-Möglichkeit erwies sich durchaus als die erhoffte Zugnummer und Frühjahrsmode, Osterartikel und Unterhaltungselektronik als die Verkaufsschlager. 8000 öffentliche Stellplätze gibt es in der Innenstadt, gegen 15 Uhr wurden sie Mangelware. "Die meisten unserer Parkhäuser und Tiefgaragen waren voll ausgelastet", berichtet Martin Lorscheider von Parken in Trier (PiT). Die Stadtwerke sprechen von einem "gut angenommenen Bus- und Park&Ride-Angebot", und Andreas Fechir vom Polizteipräsidium meldet "viel Betrieb auf den Straßen, aber keine größeren Verkehrsprobleme." Dennoch hätten die Organisatoren von der City-Initiative gerne auch diejenigen in der Stadt gesehen, die angesichts des wechselhaften Wetters daheim blieben. "Das stellt den Ostermarkt aber nicht in Frage", meinte Hans-Peter Schlechtriemen. Er geht davon aus, dass das Weihnachtsmarkt-Pendant 2007 seine dritte Auflage erleben wird. Der nächste verkaufsoffene Sonntag ist bereits am 7. Mai anlässlich des "Trierer Frühlings" - und garantiert ohne Aprilwetter.

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