Arbeit für mehr Toleranz

Mit Zeitungen wie "Kein Bock auf Nazis" oder Flyern erregt das Bündnis gegen Rechts (BgR) in Trier und Region seit dem Jahr 2000 Aufmerksamkeit.

Trier. "Alternative StattFührer gesucht!" So wirbt der Arbeitskreis "Trier in der NS-Zeit" der Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) für eine ehrenamtliche Tätigkeit auf www.stattfuehrer.de, bei der fünf Stadtführer mindestens dreimal im Jahr kostenlose Rundgänge in Trier begleiten. Auch zu den umstrittenen "Stolpersteinen" (der TV berichtete) bietet die AGF Führungen an, die größtenteils von Schulklassen genutzt werden. Für 70 Euro kann eine Gruppenführung gebucht werden, "doch am Geld soll es nicht scheitern", sagt Markus Pflüger von der AGF.

Neben den historischen Erkundungstouren der AGF bietet die Diplom-Psychologin Julia Jäger Seminare zum Thema Rechtsextremismus an: "Was ist Rechtsextremismus, und was kann man dagegen tun?" - das sind Fragestellungen, denen sich die Auszubildenden des Energieversorgers RWE im Projekt "Mobil gegen Rechts" im Rahmen des Programms "Vielfalt Tut Gut" gestellt haben. Die AGF ist nur einer von mehr als zwölf Partnern des BgR, das sich aus Mitgliedern von Parteien, Kirche, alternativen Institutionen, aber auch Einzelpersonen zusammensetzt. Durch gezielte Aktionen wie die NPD-Gegendemonstration am 19. September am Viehmarktplatz sowie mit Flyern und Diskussionen agiert das BgR gemeinsam.

Die Jusos bieten als Partner des Netzwerkes "Demokratie und Courage" unter der Schirmherrschaft von Kurt Beck in Schulen und Betrieben Projekttage an. Auch das Multikulturelle Zentrum engagiert sich mit dem "Kugelbunt-Projekt" in Schulklassen, stellt Fragen zur kulturellen Identität und lädt Migranten in die Klassen ein, damit sie über ihre Erfahrungen berichten. So sei es gelungen, dass die Schüler erkannt hätten, "dass die NPD genau das Gegenteil von dem ist, was für eine interkulturelle Gesellschaft richtig und wichtig ist", sagt Fabian Jellonek.

Die Aufklärungsarbeit wird seit einem Jahr geführt und basiert auf der Studie "Vom Rand zur Mitte" der Friedrich-Ebert-Stiftung, die in allen gesellschaftlichen Gruppen Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus ausfindig gemacht hat.

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