Arbeit transparent gemacht

RUWER. Seit zehn Jahren besteht die Gesellschaft für Sozialprojekte und Jugendhilfe mbh (GeSo). Der private Jugendhilfeträger ist inzwischen als Anbieter stationärer Jugendhilfe anerkannt. Fünf Einrichtungen stellten sich mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vor.

"Kuckuckshaus" prangt in weißer Schrift auf dem pechschwarzen Dach eines Vogelhäuschens, das Markus stolz präsentiert. Der Jugendliche wohnt im "Kuckuckshaus" in Ruwer und ist damit das, was landläufig als "Heimkind" bezeichnet wird. Zum zehnjährigen Bestehen des Trägers der Einrichtung, der GeSo, hat er Vogelhäuschen gezimmert und bietet sie jetzt zum Verkauf an. Die "Marke" Kuckuckshaus ist eines von acht Projekten des privaten Jugendhilfeträgers GeSo. Vertreter der Jugendämter Trier-Saarburg, Wittlich, Bitburg und Frankenthal nutzten ebenso wie Bewährungshelfer, Schulleiter, Mitarbeiter des Gesundheitsamts und Ruwerer Bürger den Tag der offenen Tür, um die Arbeit der GeSo näher kennen zu lernen.Feste Regeln und Normen

"Viele, die sich unter Jugendhilfe nichts Konkretes vorstellen konnten, waren überrascht zu sehen, dass es in unseren Einrichtungen feste Regeln und Normen für die Jugendlichen gibt", berichtet Vera Schepsky, Hausleiterin im Kuckuckshaus, die nun auf "mehr gegenseitiges Verständnis" hofft. Der Diplom-Psychologe Nikolaj Stöckle-Jacob leitet seit sieben Jahren die GeSo. In den nächsten Jahren erwartet er, dass die Gelder knapper werden und die Qualitätsdiskussion fortdauern wird. "Daher müssen wir uns stabilisieren." Als Schwerpunkt werde die GeSo weiterhin die stationäre Jugendhilfe anbieten und nicht im ambulanten Bereich arbeiten. Im Jungenhaus in der Ruwerer Straße 41 begann vor zehn Jahren die stationäre Jugendhilfe der GeSo. Im ersten Haus des Trägers wurden zunächst Mädchen und Jungen gemeinsam untergebracht, bevor neue, getrennte Häuser aufgebaut werden konnten. "Zu Beginn wurden noch viele Aushilfen eingesetzt. Doch das hat sich inzwischen geändert. Heute arbeitet die GeSo mit qualifizierten Mitarbeitern", erzählt Thomas Westenfelder, Hausleiter des Jungenhaus. Das Jungenhaus bietet 16 Plätze für männliche Jugendliche im Alter von14 bis 20 Jahren. Durchschnittlich bleiben die Bewohner vier Jahre im Jungenhaus der GeSo. "Bei uns sollen die Jugendlichen unter realitätsnahen Verhältnissen aufwachsen. Dazu gehört auch die Ausbildung in der freien Wirtschaft", erläutert Westenfelder. Ziel seiner pädagogischen Arbeit sei immer die "Verselbständigung der Jugendlichen" durch den Umzug in ein Betreutes-Wohnen-Projekt. Mit der Mädchenwohngruppe "Haus Kasel", der Familienwohngruppe "Igel-Haus" in Igel, der Jungenwohngruppe "Laeisenhof" in Ferschweiler sowie Betreuungsstellen und Betreutes Wohnen, bietet die GeSo insgesamt acht Projekte unterschiedlicher pädagogischer Ausrichtung. Im zehnten Jahr des Bestehens sei die GeSo "etabliert" und habe gute Kontakte zu den Institutionen aufgebaut, so Westenfelder. "Wir bekommen viele positive Rückmeldungen, genießen einen guten Ruf und werden oft empfohlen",berichtet Vera Schepsky.

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