Arbeiten für den schwarzen Kontinent

Einen Tag lang gehen Schüler arbeiten und spenden ihren Verdienst für soziale Projekte in Afrika. Auch das Trierer Max-Planck-Gymnasium macht mit.

 Bei der Gartenarbeit verdienen Roman Raach, Christian Schmidt, Johannes Leichtweiß und Martin Esch (von links) Geld für Kinder und Jugendliche in Afrika. TV-Foto: Daniel John

Bei der Gartenarbeit verdienen Roman Raach, Christian Schmidt, Johannes Leichtweiß und Martin Esch (von links) Geld für Kinder und Jugendliche in Afrika. TV-Foto: Daniel John

Trier. (daj) "Wir haben schon die Kaninchen gefüttert und die Käfige sauber gemacht", erzählt Dana Gotthard. Gemeinsam mit ihrer Mitschülerin Victoria Baden hilft die Fünftklässlerin bei der Arbeit im Tierheim in Trier-Zewen. Doch die beiden Mädchen wollen nicht etwa ihr Taschengeld aufbessern - ihren Verdienst spenden sie an die Aktion "Tagwerk", die damit Projekte für Kinder in Afrika finanziert.Die Kampagne "Dein Tag für Afrika" wurde vor vier Jahren ins Leben gerufen und findet nun erstmals bundesweit und in Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk Unicef statt. Ihre Idee ist so einfach wie wirkungsvoll: Statt zur Schule gehen Kinder und Jugendliche für einen Tag zur Arbeit und werden von ihren Kurzzeit-Arbeitgebern dafür entlohnt. Die vielen kleinen Beträge werden gesammelt und ergeben eine stattliche Summe - im letzten Jahr kam so mehr als eine Million Euro zusammen.Das Trierer Max-Planck-Gymnasium beteiligt sich zum dritten Mal an der Aktion, mehr als 200 Schüler - acht Klassen und Kurse - machen mit. Religionslehrerin Maritta Schares koordiniert die Einsätze. "Es ist uns sehr wichtig, unsere Schülerinnen und Schüler für die Notsituation von Kindern und Jugendlichen in Entwicklungsländern zu sensibilisieren", sagt sie. "So möchten wir neben normalen Lerninhalten auch soziale Kompetenzen vermitteln." Das Info-Mobil der Aktion Tagwerk berichtete vorab über die Situation in Afrika. In Ruanda, dem von Bürgerkrieg und Aids gebeutelten Partnerland von Rheinland-Pfalz, gibt es 600 000 Waisenkinder. Für sie will Unicef mehr als 1000 Schulen sanieren oder neu bauen. Christian Schmidt aus der zwölften Klasse findet es "gut, dass man sich engagieren kann". In der Gärtnerei der Vereinigten Hospitien jätet er Unkraut, schneidet Efeu. "Für uns ist es nicht schwierig, aber in Afrika kann es viel bewirken. "Schon mit 25 Euro können Essen, Kleidung und Schulgeld für ein Straßenkind bezahlt werden - und das einen ganzen Monat lang. Bei einem Stundenlohn von acht Euro können allein Christian und seine drei Kollegen zusammen gut 200 Euro spenden.Andere Schüler arbeiten in der Apotheke oder auf dem Reiterhof, im Weinberg oder im Kindergarten. Alle konnten sich ihren Einsatzort selbst aussuchen. Im Tierheim kümmern sich Dana und Victoria weiter um Kaninchen und Meerschweinchen. Beide haben Spaß bei der Arbeit. "Und wir können Kindern helfen, denen es nicht so gut geht - nicht so gut wie uns."

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