Arbeiten statt faulenzen

TRIER. Arbeiten statt faulenzen hieß es für neun Schüler während der ersten Woche in den Herbstferien. Durch die Vermittlung der Kolpingjugend konnten sie ein Orientierungspraktikum in Trierer Betrieben absolvieren, das ihnen bei der späteren Berufswahl helfen kann.

"Mir macht das Praktikum Spaß. Ich habe nirgends Probleme, mich einzubringen, und freue mich über meine Praktikumsbescheinigung. Das sagt oft mehr aus als eine Schulnote auf dem Zeugnis", sagt Thomas Bohr. Der 16-Jährige nimmt zum zweiten Mal an der Berufs-Orientierungs-Woche der Kolpingjugend teil. Im vergangenen Jahr arbeitete er als Koch in einem großen Hotel, in diesem Jahr versucht er sich als Metallbauer. "Bei der Berufswahl bin ich flexibel. Ich kann mir noch mehr Berufe vorstellen, die mir Spaß machen könnten und die ich mir angucken möchte", erklärt Thomas. Seit dem Jahr 2000 organisiert Martin Plail für die Schüler den frühzeitigen Kontakt mit dem Berufsleben. Der Speditionskaufmann hat von Auszubildenden und Praktikanten in seiner Firma erfahren, dass sie auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz nicht immer positive Erfahrungen gemacht haben, was zum Teil daran lag, dass die Schulabgänger schlecht oder gar nicht informiert waren, was sie bei ihrer Stelle erwartet. "Das war für mich ein Schlüsselerlebnis. Als Jugendverband musste die Kolpingjugend da tätig werden, damit Jugendliche frühzeitig den Beruf kennen lernen können, den sie später auch ausüben wollen", erklärt Plail. Mittlerweile gibt es rund 20 Ausbildungsberufe von Metallbauer über Koch und Hotelfachfrau bis zu Kauffrau für Bürokommunikation, Landschaftsgärtner und EDV-Systemelektroniker, die Schüler zwischen 15 und 18 Jahren in Trier jedes Jahr in den Herbstferien unter die Lupe nehmen können. Einzige Voraussetzung außer der Altersbegrenzung ist das bekundete Interesse, Berufserfahrung sammeln zu wollen und schon eine Orientierung zu haben, welche Arbeit den Fähigkeiten und Vorlieben entspricht.Gute Chancen beim Start ins Berufsleben

Die können die potenziellen Bewerber nach einer offiziellen Ausschreibung in einem persönlich geführten Interview mit Martin Plail unter Beweis stellen, denn es können Mitglieder und Nicht-Mitglieder der Kolping-Familien teilnehmen. Einige Firmen erwarten dann trotzdem noch eine offizielle Bewerbung. Während der Praktikumswoche wohnen die Praktikanten gemeinsam im Haus der Begegnung. Dort gibt es nach den Arbeitstagen noch Gelegenheit, das Erlebte in der Gruppe zu reflektieren. Außerdem findet an zwei Abenden ein Bewerbungstraining statt, das neben der fachlichen Qualifikation auch die praktischen Vorbereitungen auf den Ernst des Lebens beinhaltet. "Das kann nicht schaden. Wenn man sich später bewirbt, kann der Chef sehen, dass man schon etwas gemacht hat und er mit einem etwas anfangen kann", meint David Jung (17), ebenfalls Metallbauer-Praktikant. Da opfern die Jugendlichen gerne ein Woche der Herbstferien. Für einen besseren Start in die Zukunft. Infos beim Diözesanverband der Kolpingjugend unter Telefon 0651/9941043 oder im Internet unter www.kolping-trier.de.

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