Arsen im Wein und Panama im Keller

Trier · Das Satiricon-Theater hat mit dem Stück "Arsen und Spitzenhäubchen" Premiere gefeiert. Die Geschichte der beiden Brewster-Schwestern brachte jeden Zuschauer zum Lachen - auch wenn mehr als nur eine Leiche im Keller vergraben wurde.

 Die Brewster-Schwestern bei einem neuen Versuch, ihre Nächstenliebe zu verwirklichen. TV-Foto: Sabrina Lambers

Die Brewster-Schwestern bei einem neuen Versuch, ihre Nächstenliebe zu verwirklichen. TV-Foto: Sabrina Lambers

Trier. Die Schwestern Abby und Martha Brewster sind die gutmütigsten Menschen, die man sich vorstellen kann. So sehen es zumindest Nachbarn, Polizei und der Pfarrer. Doch das sie in ihrer Gutmütigkeit ein wenig zu weit gehen, ahnt keiner.
Das Satiricon-Theater Trier hat sich dem Klassiker "Arsen und Spitzenhäubchen" bedient und eine erheiternde Vorstellung geliefert. Die Handlung wurde angepasst und auf einen Ort, das Wohnzimmer der Brewster-Schwestern, reduziert. Das tut der Vorstellung keinen Abbruch.
Ein detailgetreues Bühnenbild mit einem Kalender von 1941 und verschiedenen Bildern der Brewster-Familie lassen den Charme der 1940er-Jahre aufkommen.
Die Geschichte nimmt ihren vollen Lauf, als Neffe Mortimer eine Leiche entdeckt und seinen persönlichkeitsgestörten Bruder Teddy verdächtigt. Die fast schon makabere Erklärung der Tanten, dass sie die Morde begehen und die armen Männer nur erlösen, bringt ihn völlig aus der Fassung und das gesamte Publikum zum Schmunzeln. Die überzogene Darbietung der beiden Schwestern wird durch Sätze wie: "So langsam glaube ich, dass dieser Hitler kein Christ ist", noch unterhaltsamer.
Die Leichen lassen die beiden im Keller verschwinden oder im Panama-Kanal. Denn ihr Neffe Teddy hält sich für Präsident Theodore Roosevelt, der im Keller Schleusen für den Panama-Kanal aushebt. Die Toten, für ihn Opfer des Gelbfiebers, vergräbt er dort. Die Ankunft des verschollenen dritten Neffen Jonathan und von dessen Kumpanen Doktor Einstein bringt dem Stück eine unvorhergesehene Wendung, die schlussendlich aber in einer, ganz eigenen Version eines Happy Ends mündet.
Ein Zuschauer beschreibt den Charme des Stücks mit den Worten: "Man hat Spaß, ohne ständig in Lachkrämpfe auszubrechen." Neben vielen Fans der Theatergruppe waren auch Liebhaber des alten Films unter den Premierengästen und fanden die Interpretation mehr als gelungen. sml
Weitere Vorstellungen sind Sonntag, 2. November, 17 Uhr, Samstag, 15. November, 20 Uhr, Sonntag, 16. November, 17 Uhr, sowie Dienstag, 21. November, Mittwoch, 22. November, Dienstag, 28. November, und Sonntag, 29. November, jeweils um 20 Uhr. Reservierungen per E-Mail an:
sandra.karl@freenet.de

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