Asbest in Altbauten bleibt gefährlich

In alten Häusern im Kreis Trier-Saarburg lauert häufig ein gefährlicher Baustoff. Die Baugewerkschaft IG Bau Saar-Trier warnt davor, Abrissarbeiten ohne die notwendige Schutzkleidung anzugehen.

 Mit Asbest ist nicht zu spaßen: Da sollte man draußen bleiben. Foto: Petra Berger

Mit Asbest ist nicht zu spaßen: Da sollte man draußen bleiben. Foto: Petra Berger

Trier. (red) Gesundheitsrisiko beim Abriss-Job: Die Bau-Gewerkschaft IG Bau hat davor gewarnt, bei Abrissarbeiten im Kreis Trier-Saarburg die Asbest-Gefahr aus den Augen zu verlieren.

"Gerade der sogenannte Spritzasbest wurde bis zu seinem Verbot massenhaft eingesetzt. Jetzt werden viele der betroffenen Gebäude abgerissen oder umgebaut. Da lauert eine vergessene Gefahr auf die Beschäftigten", so Heiner Weber, Bezirksverbandsvorsitzender der IG Bau Saar-Trier.

Fast 1400 Asbest-Tote im Jahr 2007



Ob hinter Abdeckplatten oder unter dem Bodenbelag - es gibt nur wenige Stellen in Gebäuden, in denen Asbest nicht verbaut wurde. "Solange er dort luftdicht versiegelt ist, besteht meist keine Gefahr", erklärt Weber. Beim Abriss oder Umbau eines Hauses würden die feinen Fasern aber aufgewirbelt - "und das betrifft vor allem die Bauarbeiter", so der Gewerkschafter.

Liegt Asbest in der Luft, ist höchste Vorsicht geboten, denn der Baustoff hat es in sich. "Schon wenige Fasern können schwere Erkrankungen auslösen - allen voran die sogenannte Asbestose, Lungen- und Kehlkopfkrebs. Oft treten die erst nach Jahren oder Jahrzehnten auf", sagt Weber. Allein 2007 zählten die Berufsgenossenschaften in Deutschland 1385 Asbest-Tote, davon 213 im Bauhauptgewerbe. Das geht aus einer Statistik der Berufsgenossenschaft Bau hervor. Den Bauarbeitern empfiehlt Heiner Weber, die Augen offen zu halten. "Sobald man verdächtiges Material findet, muss die Arbeit eingestellt werden - auch wenn der Polier beteuert, dass alles in Ordnung ist", sagt der Bezirksverbandsvorsitzende.

Danach sollten der Betriebsrat oder die IG Bau verständigt werden: "Mit Asbest ist nicht zu spaßen. Wenn die Beschäftigten erstmal ein paar Stunden im Asbest-Staub gearbeitet haben, kann es schon zu spät sein." Für die Asbestbeseitigung gebe es Spezialfirmen. Schutzkleidung sei dabei ein Muss, betont Weber.

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