Attraktivität an erster Stelle

TRIER. Seit 100 Tagen ist Inge Schönherr City-Managerin von Trier. Die Schonfrist ist damit vorüber. Vor den Herausforderungen hat sie keine Angst, auch wenn ihrer Einschätzung nach das Jahr 2003 für den Handel "sehr schwierig wird".

 Mit Spaß bei der Arbeit: Inge Schönherr im Gespräch mit Georg Kern, Vorsitzender der City-initiative.Foto: R. Neubert

Mit Spaß bei der Arbeit: Inge Schönherr im Gespräch mit Georg Kern, Vorsitzender der City-initiative.Foto: R. Neubert

Die Schwerpunkte für ihre Arbeit hat Inge Schönherr klar definiert: "Trier muss als Einkaufsstadt auch außerhalb der Region bekannter werden." Um dies zu erreichen, will sie nicht allein auf Werbung und eine Kooperation mit der Landesgartenschau setzen. Ebenso wichtig sind die Fortführung erfolgreicher Aktionen wie "Brot und Spiele" (15. bis 17. August), "Trier spielt" (13. September) oder der Mantelsonntag (26. Oktober) und das Setzen neuer Akzente. Am besten werben lässt sich mit der verkaufsoffenen Nacht: In der Nacht zum Sonntag, 31. August, es ist der letzte Tag der Sommerferien, werden die Geschäfte in Trier zwischen 0.01 und 5 Uhr ihre Türen öffnen.Verkaufsoffene Nacht am 31. August

"In Verknüpfung mit der Sektgala muss es ein kulturelles Stadtfest werden", hofft die 36-jährige Marketing-Expertin, die sich auch eine stärkere Verknüpfung von Tourismus und Handel auf die Fahnen geschrieben hat."Wir müssen den Wachstumsmarkt Luxemburg nutzen", sagt Inge Schönherr, der ihre neue Aufgabe ausgesprochen gut gefällt. Dass dabei auch das Thema Parken und Verkehr ein wichtige Rolle spielt, ist der geborenen Triererin mit Deutschlanderfahrung bewusst. "Viele Luxemburger glauben immer noch, es gebe in Trier nicht ausreichend Parkplätze." Das sei aber spätestens seit der Inbetriebnahme von City-Parkhaus und Alleen-Center nicht mehr der Fall. "Ein Problem ist es schon viel mehr, nach Trier zu kommen."Inge Schönherr will mitreden, bringt sich auch schon einmal selbst in einen Arbeitskreis ein, den sie für wichtig hält. "Wir hoffen, auf die Parkgebühren Einfluss nehmen zu können." Und bei der Stadt wolle sie darauf drängen, dass an bestimmten Tagen statt Strafzetteln freundlich-verbindliche Hinweise auf die freien Parkplatzkapazitäten unter die Scheibenwischer geklemmt werden.Einem Problem will sie sich allerdings ganz besonders widmen: dem Problem der zunehmenden Leerstände in der City. 22 Geschäfte in der Fußgängerzone und der Neustraße stehen derzeit leer. Der Grund dafür seien manchmal zu hohe Mieten. "Oft scheitert eine zügige Neuvermietung aber auch daran, dass es keinen Koordinationspartner für die Hauseigentümer und Händler gibt." Das soll sich nach den Vorstellungen der City-Managerin rasch ändern. "Wir werden die Informationen sammeln und als Vermittler auftreten, nicht als Makler. Im Zweifelsfall geht es darum, die Schaufenster übergangsweise anders zu dekorieren, um einen negativen Eindruck zu vermeiden."Potenzielle Mieter gebe es genug. So habe es vor einigen Wochen beispielsweise 14 Interessenten gegeben, als ein Laden am Hauptmarkt zu vergeben war. "Deren Namen hätte ich gerne gehabt."Wie genau die Informationen unters Volk gebracht werden sollen, ist noch nicht klar. Eine Möglichkeit bietet der monatliche Rundbrief an die derzeit 125 Mitgliedsbetriebe der City-Initiative. Mit denen versteht sich Inge Schönherr nach eigener Aussage ausgesprochen gut: "Ich habe es nicht als Nachteil empfunden, die Dritte auf dieser Position zu sein. Und als Triererin hatte ich den Vorteil, dass ich von Beginn an mitreden konnte, weil ich die Dinge von Kind an kenne."

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