Auf Entdeckungstour

TRIER. (red) Unter dem Motto "Natur erleben, Natur verstehen" ging die Reise- und Wandergruppe Alfred M. Trappen auf Frühjahrswanderung.

Als fachkundige Expertin hatte die städtische Revierförsterin Kerstin Bendiks die Teilnehmer auf ihrem Wanderweg begleitet, der durch den Weisshauswald, entlang dem Waldlehrpfad am Schusterskreuz vorbei, bis zum Kockelsberg mit seinen alten Baumbeständen führte. Doch bevor die Strecke in Angriff genommen wurde, war zunächst eine Einführung in die Waldgeschichte und die Waldkultur in Trier notwendig, um so die Zusammenhänge besser verstehen zu können. Aus erster Hand erfuhren die Teilnehmer von Bendiks Einzelheiten, die zum Teil sehr überraschend waren. So lernten die Wanderer, dass der Trierer Stadtwald - verteilt auf die verschiedenen Stadtteile - insgesamt eine Fläche von zirka 1400 Hektar aufweist, in dem rund 700 Festmeter Nutzholz anfallen. Teilweise wird dieses Holz bis nach Holland und nach Dänemark exportiert, sogar China hat Holz aus Trier erhalten. Bedingt durch die umfangreiche Hege und Pflege dieses Waldes entfallen auf jeden Bürger Kosten in Höhe von einem Euro, wenn man jedoch bedenke, welcher Nutzen dieser Wald für die Bevölkerung hat, dann sei das eine lohnende Investition, betonte Bendiks. Nach diesen einführenden Erklärungen starteten die Teilnehmer zu einer Entdeckungsreise, wobei die Blicke nicht nur nach vorn gerichtet waren, sondern auch nach oben auf die Baumkronen gelenkt wurden, um so mehr über den Aufbau der Bäume zu erfahren. Bäume die nahe beieinander stehen, bekämpfen sich gegenseitig, weil jeder viel Licht und Lebensraum für sich erringen möchte. So kann eine Baumkrone schon mal einen Durchmesser von 25 Meter haben. Eine sorgfältige Auswahl durch qualifiziertes Forstpersonal schafft in diesem Bereich die notwendigen Lebensräume für die einzelnen Bäume. Größtes Esskastanien-Gebiet nördlich der Alpen

Auch umherliegendes Holz im Wald hat einen besonderen Nutzen, dient es doch vielen Kleinstlebewesen als Wohnung und den Bäumen als natürlicher Dünger durch vermodertes Holz. Zudem ist der Stadtwald Heimat vieler Baum- und Straucharten, über die eigens angebrachte Kennzeichnungsschilder viel Wissenswertes zu berichten wissen. So gibt es im Trierer Raum das größte Esskastanien-Gebiet nördlich der Alpen. Am Ende eines erlebnisreichen Vormittags waren sich alle Teilnehmer einig: Nach diesem informativen und interessanten Streifzug durch den Stadtwald sieht man jetzt die Zusammenhänge in einem ganz anderen Licht. Bei Voranmeldungen für geführte Wanderungen ist Kerstin Bendiks unter Telefon 06503/ 85886 oder 0160/5846368 erreichbar.

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