Auf Kaisers Pfaden

TRIER. Die Originale der Konstantin-Ausstellung haben ihren Platz noch nicht gefunden, doch weiß Anne Kurtze schon, was ab Juni Kinder und Jugendliche in den Sälen über die späte Römerzeit erfahren werden. Die Museumspädagogin hat die Führungen für das Rheinische Landesmuseum Trier entwickelt.

 Was ist das denn? Diese Frage werden die Kinder- und Jugend-Führungen beantworten, die Museumspädagogin Anne Kurtze am Rheinischen Landesmuseum für die Konstantin-Ausstellung konzipiert. Wer bis dahin nicht warten will: Anne Kurtze zeigt hier eine Negativform aus Keramik, mit der in der späten Römerzeit Schüsseln hergestellt wurden. TV-Foto: Kerstin Smirr

Was ist das denn? Diese Frage werden die Kinder- und Jugend-Führungen beantworten, die Museumspädagogin Anne Kurtze am Rheinischen Landesmuseum für die Konstantin-Ausstellung konzipiert. Wer bis dahin nicht warten will: Anne Kurtze zeigt hier eine Negativform aus Keramik, mit der in der späten Römerzeit Schüsseln hergestellt wurden. TV-Foto: Kerstin Smirr

Was können Kinder in den Originalstücken sehen und daran auch verstehen? Dieser Frage hat sich Anne Kurtze, die Führungen zur Konstantin-Ausstellung konzipiert, in den vergangenen Monaten gestellt. "Ich habe überlegt, wie ich dieses komplexe Thema runterbrechen kann." Schließlich habe die späte Römerzeit wenig mit Asterix und Obelix gemein. Inhalte vermitteln sollen Kurtzes Führungen, aber auch Spaß bereiten: Mit diesem Ziel ist die Museumspädagogin an die Arbeit gegangen. Ob's aufgeht, wird sie ab Juni sehen, wenn die ersten Gruppen vom Kindergartenalter bis zur Klasse 13 durch die Säle der Konstantin-Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum ziehen werden. Ideen für die Entwicklung ihrer Führungen erhält Anne Kurtze durch die Ausstellungsobjekte: "Das Wichtigste sind schließlich die Originale." So werden die jugendlichen Besucher zum Beispiel anhand von Münzen und wertvollen Schmückstücken erfahren können, wie Kaiser Konstantin einst dargestellt wurde. Damit die Führungen auf dem neuesten Stand der Forschung sind, gehört zu Anne Kurtzes Arbeitsalltag die Lektüre von viel Fachliteratur. Außerdem steht die 27-Jährige in engem Kontakt mit den Wissenschaftlern des Museums. Gerade arbeitet sie auch am Begleitprogramm zur Ausstellung. Verschiedene Workshops für Erwachsene, bei denen historische Handwerkstechniken aktiv erlernt werden, als auch monatliche Sonntagsmatinees sind bei Anne Kurtze für die Konstantin-Ausstellung in Planung. Damit möchte sie auch Menschen ansprechen, die noch nie den Weg ins Landesmuseum gefunden haben. "Wir wollen das Gefühl nehmen, dass der Besucher schon Vorwissen mitbringen muss", sagt sie.Seit einem Jahr arbeitet Anne Kurtze als Museumspädagogin am Rheinischen Landesmuseum Trier. Die Einrichtung kannte die gebürtige Staderin bereits von ihrer Tätigkeit als Restauratorin für Keramik und Naturstein. Nach ihrer zweijährigen Ausbildung zu diesem Beruf in Florenz kam Anne Kurtze nach Trier, wenn damals auch nur für ein Jahr. "Der Beruf der Restauratorin ist spannend, aber dann hat mich doch die Wut des Studierens ergriffen", erzählt sie. So schrieb sie sich an der Uni Bochum in Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaften ein. "Ich habe das Studium von Anfang an mit dem Ziel verfolgt, Ausstellungsinhalte in Museen zu vermitteln." Auch nach der Konstantin-Ausstellung wird Anne Kurtze im Museum nicht langweilig werden. Dann wird sie für 2008 Führungen zur Ausstellung "100 000 Jahre Sex" vorbereiten. Keine leichte Aufgabe, dieses Thema Kindern zu vermitteln: "Das birgt andere museumspädagogische Herausforderungen", sagt sie lächelnd.

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