Auf Mission an der Mosel

TRIER.(ksm) Michael Kittler hat mit seiner Familie an der Mosel ein neues Zuhause gefunden. Im August ist der 40-Jährige nach Trier gekommen, um die Stelle als Leiter der Evangelischen Stadtmission Trier anzutreten.

Einige Umzüge hat Michael Kittler in seinem Leben bereits hinter sich, und der im August nach Trier wird nicht sein letzter gewesen sein. Alle zehn bis 15 Jahre wechselt ein Pastor die Stadtmission, von denen es um die 60 in Deutschland gibt. "Das soll die Gemeinden und Pastöre in Bewegung halten", erklärt Michael Kittler. Nach zehn Jahren in Wesel (Nordrhein-Westphalen) stand für Familie Kittler im August der Umzug nach Trier an. Ein neues Stück Heimat

"Für uns ist die Stadt bereits zu einem Stück Heimat geworden", sagt Kittler. Der 40-Jährige wurde nicht an die Mosel berufen, sondern in einem Bewerbungsverfahren von der Evangelischen Stadtmission Trier als neuer Leiter ausgewählt. Die Arbeit als evangelischer Pastor in einer Bischofsstadt findet er besonders interessant. "Fragen an den Glauben sind sehr präsent und ein Thema in der Öffentlichkeit", sagt Kittler. Er sei von seiner Gemeinde sehr herzlich empfangen worden und schätze die Arbeit mit den rund 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Kittler: "Ich merke, dass ich nicht der Alleinunterhalter bin. Ich vergleiche das gerne mit der Arbeit zwischen einem Trainer und seiner Mannschaft." Als Ergänzung zum Angebot der Kirchen sieht Kittler die Arbeit der Evangelischen Stadtmission. In Form eines Vereins finanziert sie sich über Spenden und Mitgliedsbeiträge. Kirchensteuern werden ihr nicht zugewiesen. Entstanden sind die rund 60 Stadtmissionen in Deutschland ab dem 19. Jahrhundert aus Bibelgruppen. "Der städtische Standort ist ausgewählt, weil die Gemeindemitglieder das Evangelium in die Stadt tragen wollen", erzählt Kittler. "Wer die Leute darauf ansprechen will, muss zu ihnen gehen." Auch in heutigen Tagen gehören Bibelgesprächskreise zum Angebot der Evangelischen Stadtmission. Michael Kittler betreut diese, leistet seelsorgerische Arbeit und hält die sonntäglichen Gottesdienste. Viel Zeit verbringt er mit der Vorbereitung der Predigt. "Uns ist wichtig, dass sie im Gottesdienst einen großen Raum einnimmt. Die Predigt darf ruhig auch schon mal eine halbe Stunde dauern", erzählt er. Ein weiterer Pastor übernimmt die Jugendarbeit, denn die Stadtmission bietet auch Gemeinschaftsstunden und Gottesdienste für Kinder und Jugendliche an. In die Gemeindearbeit ist Michael Kittler seit Kindestagen an verankert. Aufgewachsen in einem kleinen Ort bei Stuttgart, engagierte er sich bereits früh in der Gemeinde. Nach seinem Theologiestudium in Gießen und einem einjährigen Studienaufenthalt in London lernte er im Sauerland die praktische Arbeit eines Pastors kennen. Trier ist nun seine dritte Station als Pastor. In Ruwer haben Kittler, seine Frau und die drei Kinder ein neues Zuhause gefunden. Seine freie Zeit verbringt Michael Kittler gerne mit seiner Familie, liebt das Klavierspielen, Joggen und Radfahren. Er schätzt die Gespräche mit seiner Frau, die ebenfalls Theologie studierte: "Wenn ich heute predige, sitzt mein stärkster Kritiker zu Hause."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort