Auf Tuchfühlung unter Sternen

Thomas Schwab hatte in seinen Salon geladen, und gekommen sind die Liebhaber seiner Musik und Shows zahlreich - ganz gleich ob edel gekleidet oder in Wohlfühl-Klamotten. Denn bereitet hatte der Musiker das vom TV präsentierte "Private Concert" im intimen, 750-köpfigen Kreis.

 Verpackt verschiedene Gefühle in Musik, die das Publikum mitten ins Herz trifft: Thomas Schwab. TV-Foto: Cordula Fischer

Verpackt verschiedene Gefühle in Musik, die das Publikum mitten ins Herz trifft: Thomas Schwab. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Kuschelige 24 Grad zeigt das Thermometer im Innenhof des Kurfürstlichen Palais. Trotz der Plastikstühle für das Publikum herrscht heimelige Wohnzimmer-Atmosphäre in einer von Triers guten, wenn nicht gar besten Stuben. Richtig kommod hat es sich Thomas Schwab auf der Bühne gemacht, mit Wein, Bücherregal, Beistelltisch und rotem Sofa.

"Ganz gemütlich, ganz langsam, ganz relaxt" will er mit seinen 750 plus vier Freunden den Abend verbringen, der zur blauen Stunde beginnt und unter funkelnden Sternen endet. In den rund drei Stunden serviert Schwab seinen Freunden in den vorderen Reihen Rotwein und allen Gästen Musik - ob aus der eigenen Feder oder von anderen Komponisten. Und er erzählt Geschichten, ganz nah, ganz intim. Auch seine Kollegen auf der Bühne - Saxofonist Andreas Steffens und die Sänger Oliver Rohles, Thomas Kiessling und Meike Anlauff - plaudern aus dem Nähkästchen, über den Karrierestart, über die Familie, über ganz persönliche Erlebnisse: Näher kann man einem Künstler nicht kommen. Meike interpretiert ihren "Lieblings-Song aus Tabaluga ,Eis im September'" oder den Hard-Rock-Balladen-Klassiker "Nothing else matters" von Metallica ganz sanft und zart. "Soul-Buddha" Oliver Rohles drückt Beatles-Titeln ("Long and winding road") und Pop- und Jazz-Hits ("Message in a bottle", "What a difference a day makes") seinen Stempel auf. Thomas Kiessling stimmt die West-Side-Story-Hymne "Maria" an. Saxofonist Andreas Steffens greift in die technische Trickkiste, spielt drei Stimmen gleichzeitig und erntet den größten Applaus der ersten Halbzeit für sein eigenes Stück "Der Garten des Todes" aus der musikalisch-szenischen Improvisation "play mobile but wilde". Und Thomas Schwab bringt die Herzen zum Überlaufen: Er singt für "meine Michaela" das seiner Frau gewidmete Stück "Hoch hinaus". Und so ist die Luft aufgeladen mit Romantik und großen Gefühlen, die bei den Zuschauern ihre Wirkung nicht verfehlen.

"Die haben das im Mai ja schon mal in der Synagoge in Wittlich gemacht. Da haben wir das aber zu spät erfahren und keine Karten mehr bekommen. Ich freue mich, dass wir das heute erleben dürfen", sagt eine Besucherin. Eine andere findet es "grauenhaft schön" und eine dritte konstatiert mit Tränen der Rührung: "Wunderschön, tolle Kulisse, ich bin richtig ergriffen."

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