Auf dem Petrisberg brummt’s

TRIER. Die Landesgartenschau (LGS) und ihre positiven Folgen: Private Häuslebauer investieren auf dem Petrisberg, die LGS-Freizeitanlagen werden angenommen, und die Vermietung der Büroflächen im Wissenschaftspark läuft besser, als erwartet. Zudem muss das LGS-Defizit von 2,9 Millionen Euro nach unten korrigiert werden: Nach TV-Informationen um etwa 700 000 Euro.

Der Grund des geringeren Defizits: Die Einnahmesituation der LGS hat sich – bedingt durch Abrechnungen über die Kommissionsware der Lottoannahmestellen – deutlich verbessert, sagt LGS-Geschäftsführer Roman Schleimer. Die endgültige Bilanz soll im Herbst 2005 vorliegen. Ein vorläufiges Resumee zog OB Helmut Schröer im LGS-Staudengarten. Er taufte dort eine eigens für die LGS gezüchtete Beetrose auf den Namen "Chiara di Treveri" – in Anlehnung an das nahe gelegene Kloster St. Klara und die römische Vergangenheit Triers. Schröer bezeichnete die Entwicklung des Petrisbergs als "sehr erfreulich" und die LGS als "Antriebsmotor für ein Stadtentwicklungs-Projekt".Gesamt-Investitionen: 350 Millionen Euro

In der Tat hat sich in den vergangenen Monaten einiges auf dem 80 Hektar großen Areal getan, wie der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP), Jan Eitel, erläutert. Im Baugebiet W1 Nord, dem ersten Bauabschnitt, stehen mittlerweile 35 Häuser. Noch während der Gartenschau waren dort 27 Häuser, meist im Rohbau, fertig gestellt worden. Jetzt ist das Baugebiet W1 Süd erschlossen. Die alte Kasernenstraße ist zurück gebaut worden, dafür sind zwei neue Straßen (Martin-Schunck-Straße und Schwabstraße) entstanden. Vier private Bauherren gibt es dort. Elf von 30 Grundstücken sind noch frei, der Quadratmeterpreis liegt zwischen 180 und 230 Euro. Auch für das Baugebiet W3 (zwischen Maronenhain und Wasserturm) laufen die Grundstücksvorbereitungen. 14 von 44 Grundstücken sind in den vergangenen drei Monaten vergeben worden, 2006 sollen die Grundstücke baureif sein. Stärker als im ersten Bauabschnitt will die EGP auf die äußere Gestaltung der Häuser achten. In W1 Nord seien manche Gebäude unverhältnismäßig groß errichtet worden. Parallel zur Robert-Schuman-Allee entstehen derzeit drei Mehrfamilienhäuser, die ersten von insgesamt elf. Sie werden zum größten Teil als Eigentumswohnungen angelegt. Auch auf der geräumigen Parkfläche auf der nördlichen Seite der Robert-Schuman-Allee rollt jetzt der Bagger. Dort wird das Grundstück aufbereitet und von Schotter befreit. Damit entsteht Baureife für ein Gewerbegebiet, in dem Büros und Dienstleister Raum finden sollen. Auf dem Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes soll ein so genannter Bürovillenpark entstehen. Die Nachfrage sei gut, genauso wie für die so genannten "Büros am Wasser". Dort, wo entlang des Wasserbands während der LGS Blumenbeete angelegt waren, werden dreigeschossige Gebäude entstehen. Es gibt bereits einen luxemburgischen Investor, der dort vier Gebäude errichten will, die jeweils zur Hälfte Büros oder Wohnungen beherbergen. Wo einst die Blumenhalle stand, entstehen zehn individuelle (Reihen-) Häuser am Wasserband. Mit dem Bau von drei Häusern ist begonnen worden. Anders als bei den Wohngebieten, wo sie lediglich als Erschließungsträger fungiert, investiert die EGP in die früheren neuen Kasernen-Blocks im Wissenschaftspark selbst und vermietet sie. Die drei roten Gebäude und das orangefarbene und gelbe Gebäude sind bereits komplett vermietet. Das gelbe wird Anfang Juni offiziell eröffnet."Wir liegen vor Plan", stellt Eitel zufrieden, aber zurückhaltend fest. 2600 Quadratmeter Mietfläche pro "Kaserne", insgesamt 14 000 Quadratmeter Mietfläche für Büros – das entspricht rund 20 Firmen pro Haus. "Unser Vertrieb sind die Leute, die schon da sind", meint Eitel und spricht von Erfolgsgaranten. Die individuelle Bedienung und Gestaltung und der Standort mit gebündelten Dienstleistungen spreche sich herum.350 Arbeitsplätze sind hoch über der Talstadt entstanden. Die Gesamt-Investitionssumme für die Entwicklungs- und Konversionsmaßnahme Petrisberg beträgt 350 Millionen Euro.

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