Ins Hausmeisterhaus des ehemaligen französischen Gymnasiums "Lycee Ausone" in St. Matthias kommen die Kunden von weither: Dort ist das Autismus-Therapiezentrum des Vereins "Hilfe für das autistische Kind - Vereinigung zur Förderung autistischer Menschen Regionalverband Trier" untergebracht. Blockade überwinden

Die nächsten Autismus-Therapiezentren sind in Karlsruhe, Mannheim, Köln und Aachen - und dazwischen liegt der Einzugsbereich des Trierer Zentrums. Obwohl es dort auch ein Zentrum gibt, kommen viele Patienten aus Aachen nach Trier. "Trotz Fahrtkosten sind wir billiger als das Therapiezentrum in Aachen", sagt Joachim Schad, der gemeinsam mit anderen Eltern 1989 den Verein in Trier gegründet hat. In dem Zentrum versuchen Therapeuten, den Autisten zu helfen, ihre Blockade bei der Kontaktaufnahme zu überwinden. Dazu hat die Einrichtung verschiedene Räume: Vom Therapieraum mit Turngeräten und Kugelbad bis zum Besprechungsraum zur Arbeit mit den Angehörigen, meist den Eltern. Auch die müssen lernen, mit der ungewöhnlichen Situation in der Familie umzugehen. Bislang musste das Zentrum mit dem Erdgeschoss des Hausmeisterhauses auskommen. Eine Etage höher wohnte der Hausmeister, der für das Gelände des ehemaligen französischen Gymnasiums zuständig war. Doch als er in Ruhestand ging, hatte sein Nachfolger kein Interesse an der Wohnung - und das Therapiezentrum Gelegenheit zur Erweiterung. 66 Patienten hat das Zentrum zurzeit. Zu zwei Dritteln werden Kinder behandelt, zu einem Drittel Erwachsene. "Wir machen größtenteils Einzeltherapie, haben aber auch ein paar Gruppen", sagt die Therapeutische Leiterin, die Psychologin Irmgard Herold. Acht Therapeuten arbeiten zurzeit - zum Teil als Teilzeitkräfte - in der Einrichtung. 102 Mitglieder hat der Regionalverein. Weitere Informationen unter Telefon 0651/9985120 oder per E-Mail: ATZ-Trier@t-online.de