Auf den Spuren der Römer

TRIER. Um Punkt 11 Uhr am Freitag versammelten sich 23 Kinder mit und ohne Eltern an der Porta Nigra. Dort trafen sie Stadtführerin Janina Marcos, die sich mit ihnen auf die Spuren der Römer begab.

 Maruan und Annabelle staunen in der Basilika: Neben der Größe des Gebäudes finden sie die Geschichten von Gemälden und Marmortafeln beeindruckend. Aufmerksam lauschen sie den Geschichten über die Römer, die Stadtführerin Janina Marcos erzählt.Foto: Cordula Fischer

Maruan und Annabelle staunen in der Basilika: Neben der Größe des Gebäudes finden sie die Geschichten von Gemälden und Marmortafeln beeindruckend. Aufmerksam lauschen sie den Geschichten über die Römer, die Stadtführerin Janina Marcos erzählt.Foto: Cordula Fischer

Besser hätten es die geschichtsinteressierten Kinder mit ihren Eltern nicht treffen können: strahlender Sonnenschein und blauer Himmel - ein perfekter Ferientag, den sie nicht im Schwimmbad verbrachten, sondern in der Stadt, um die Geschichte vor der eigenen Haustür zu erkunden und an fünf Stationen auf die Hinterlassenschaften der Römer zu treffen. Warum ist die Porta Nigra so schwarz?", fragte Janina Marcos in die Runde. Nein, staubig oder dreckig ist das ehemalige römische Stadttor nicht, wie einige Kinder vermuteten. Andere wussten, dass die Sonne damit zu tun hat, denn die verbrennt jedes Jahr im Sommer das Moos auf den Steinen.Stopp am Dreikönigshaus

Bei den hochsommerlichen Temperaturen ist das für Annabelle Bier (8) und Maruan Saleh (9) aus Tarforst und die anderen Kinder gut nachvollziehbar. Gleichzeitig erfahren sie noch, dass es früher eine an beiden Seiten überdachte Straße Richtung Porta Nigra gegeben hat. "Das sah viel schöner aus als heute", lautet das eindeutige Votum der Gruppe. Über einen kurzen Stopp am Dreikönigshaus geht es weiter über den Hauptmarkt zum Dom. Doch nicht die Westfassade ist die Hauptattraktion, will Janina Marcos den Kindern doch zeigen, was die Römer mit der Kirche zu tun gehabt haben. Die neugierige Frage eines Jungen - "Warum gehen wir denn in die Windstraße und gucken auf die Wand?" - wird dann auch prompt beantwortet. Denn an der nördlichen Seitenwand des Domes lassen sich vier verschiedene Bauperioden ablesen. Weiter geht es zur Basilika, der vorletzten Station auf dem Weg durch das römische Trier. Janina Marcos erzählt von einer Fußbodenheizung, die die Römer unter die Halle gebaut haben. Das finden die Kinder genauso erstaunlich, wie ihnen die Größe der Halle imponiert. "Weil die Fenster hinten im Halbrund kleiner sind, wirkt die Basilika noch größer", erklärt die Stadtführerin. Sie berichtet von bemalten Wänden und Marmorvertäfelungen. "Es ist schade, dass das nicht mehr da ist. Auf den Bildern sieht das so schön bunt aus", sagt Annabelle Bier. Aus der Kühle des ehemaligen Kaiserpalastes geht es wieder hinaus in die Sonne in Richtung Kaiserthermen, "das Schwimmbad der Römer". Spätestens als Janina Marcos berichtet, dass der Eintritt damals umgerechnet zehn bis zwanzig Cent gekostet hat, gibt es einige kleine Römerexperten, die sich in die Zeit zurückwünschen. Nur die Toiletten, wo die Menschen "wie Hühner auf einer Stange" saßen, finden sie dann nicht ganz so angenehm. Am Ende der Führung sind Annabelle und ihr Freund Maruan begeistert und können sich nun viel besser vorstellen, wie die Römer gelebt haben. "Ich habe viele Fotos gemacht. Einige gebe ich Maruan und die anderen klebe ich in mein Album. Und wir wollen weiter etwas über die Römer lernen", sagt Annabelle.

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