Auf den Spuren der Welschnonnen

TRIER. Die Classe 4e der "Ecoles Privées Notre Dame" in Luxemburg hat kürzlich die Klasse 10a des Auguste-Viktoria-Gymnasiums in Trier besucht. Dabei stand die Erforschung des gemeinsamen kulturellen Erbes im Vordergrund.

Die Schülerinnen und Schüler aus Luxemburg und ihre Lehrkräfte Marianne Lorang und Helmut Häring wurden im Refektorium des ehemaligen Welschnonnen-Klosters vom Leiter des Auguste-Viktoria-Gymnasiums, Wolfgang Hallet, willkommen geheißen.Viele Gemeinsamkeiten

Die Idee, bei dem Pilotprojekt "Denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule" mitzumachen, hatte Religionslehrer Anton Viktor Wyrobisch. Initiator ist die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz, die sich unter dem Titel "Das Ensemble der Kirche und des Klosters der ehemaligen Trierer Niederlassung der von Pierre Fourier gegründeten Welschnonnen" mit der Vergangenheit beschäftigt. Nun sollten sich auch die deutschen und luxemburgischen Schüler "auf die Spuren der Welschnonnen" begeben und dabei die lothringisch-luxemburgisch-trierischen Beziehungen erkunden.In der Tat haben die ehemalige Klosterkirche der Luxemburger Kongregation, die heutige Eglise Protestante in der Luxemburger Rue de la Congrégation, und die Trierer Welschnonnenkirche zahlreiche Parallelen aufzuweisen-sen: mit Nikolaus Minden den selben Architekten, mit den Gebrüdern Stumm die selben Orgelbauer und je eine Krypta, die im Gegensatz zu Luxemburg in Trier nicht zugänglich ist.Das ehemalige Trierer Welschnonnenkloster-nonnenkloster dient heute dem Auguste-Viktoria-Gymnasium als Schulgebäude. Sein Zustand ruft nach Sicherung und Sanierung. Der Zustand des ehemaligen Klosters der Luxemburger Welschnonnen ist besser: In diesen Räumen befindet sich der Amtssitz des Premiers des Großherzogtums, im ehemaligen Schulgebäude ist das Außenministerium untergebracht.Die deutsch-luxemburgische Schülerbegegnung, die einen Tag nach dem Gedenktag des Hl. Pierre Fourier erfolgte, wollte bewusst an das gemeinsame lothringische Erbe und an die historischen nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Luxemburg und Trier anknüpfen. Beide Schulen sollten ermutigt werden, die Zukunft gemeinsam menschlich zu gestalten, getreu dem Lebensmotto des Hl. Pierre Fourier "Nemini obesse - omnibus prodesse!" (Niemandem schaden - allen nützlich sein!).1700-jährige Geschichte des Doms

Im Trierer Dom wurde die fast 1700 Jahre lange Geschichte der Bischofskirche erläutert. Am Epitaph des Erzbischofs und Kurfürsten Karl Kaspar von der Leyen im Hauptschiff des Domes wurde die Ordensgeschichte der Trierer Welschnonnen, die in Lothringen ihren Anfang nahm, herausgestellt.Die Porta Nigra als ehemalige Stiftskirche wurde ebenfalls unter dem Aspekt der Ordensgeschichte betrachtet: Hier erhielt am 24. September 1588 der aus dem lothringischen Mirecourt stammende Ordensgründer Pierre Fourier die Diakonatsweihe, am 25. Februar 1589 wurde er dort zum Priester geweiht.Ein Mittagessen in der Cafeteria der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf mit den deutschen Schülern und ein Gang über den Weihnachtsmarkt rundete den Besuch der Schüler aus Luxemburg ab.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort