Auf den ersten Blick

TRIER. (jj) Das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit feierten Franz und Sophie Veit aus Trier-Süd.

Der 1911 in Trier geborene Franz Veit stammt aus einer kinderreichen Familie. In seinem Leben hat er verschiedene Berufe ausgeübt und erlernt: Erst war er Milchausträger einer Molkerei, dann machte er eine Lehre als Dekorationsmaler. Da er jedoch in Trier keine Arbeit fand, war er im Anschluss Hausmaler in einem belgischen Internat. Diese Tätigkeit beendete jedoch 1933 der politische Umschwung in Deutschland. Zurück in der Heimat arbeitete Franz Veit als Dekorateur in einem Trierer Tuchhaus. Daran anschließend bestand er eine weitere Ausbildung, die zum Tuchkaufmann, mit sehr gutem Abschluss. 1938 lernte er seine spätere Frau Sophie kennen und lieben, beide waren damals in der Kirchenjugend in St. Mathias. "Es war Liebe auf den ersten Blick, ich habe mich sofort in Sophie verliebt. Sie sah mit ihren 17 Jahren einfach so gut aus," so der heute 92-jährige Franz Veit. Zwei Jahre später wurde Franz Veit zur Wehrmacht eingezogen. Als er 1943 kurz nach Trier zurückkam, gab sich das Paar am 3. Juni das Jawort in St. Mathias. Kurze Zeit später musste Franz wieder zurück zu seiner Einheit. Sophie Veit, die eine Höhere Handelsschule besucht hatte, arbeitete in der Zeit bis 1944 als Bürokraft bei der Eisenhandelsfirma Grundheber. Am 29. September des Jahres 1944 ergab sich Franz Veit kanadischen Truppen in Frankreich und ging daraufhin in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juni 1946 nach Trier zu seiner Familie heimkehrte. Da seine Frau die Tochter des Trierer Brennereibesitzers Föhr war, wurde Franz schließlich auch noch Destilateur. Trotz der zahlreichen Berufe galt seine eigentliche Leidenschaft der Malerei. Heute kann das Paar mit drei Söhnen, einer Tochter, sechs Enkeln und drei Urenkeln feiern. Die Veits leben seit der damaligen Zeit in der Heiligkreuzer Straße in Trier-Süd. Oberbürgermeister Helmut Schröer überbrachte die Glückwünsche von Ministerpräsident Kurt Beck und der Stadt Trier. Für den Ortsteil gratulierte Ortsvorsteher Werner Schulz.

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