Auf der Suche nach dem großen Ganzen

Trier und die Mosel: Zwei Dinge, die eigentlich zusammengehören, aber noch lange nicht zusammengewachsen sind. Das will Oberbürgermeister Klaus Jensen ändern und das Großprojekt "Trier: Stadt am Fluss" anstoßen.

 Die Mosel birgt auch ein großes touristisches Potenzial für die Stadt Trier. Doch die Anbindung des Zurlaubener Ufers an die Innenstadt ist noch nicht optimal. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Die Mosel birgt auch ein großes touristisches Potenzial für die Stadt Trier. Doch die Anbindung des Zurlaubener Ufers an die Innenstadt ist noch nicht optimal. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Trier. "Trier: Stadt am Fluss" - Schon zu Wahlkampf-Zeiten hat Oberbürgermeister Jensen das Projekt zur Chefsache erklärt. Nun soll sich diese große Vision langsam der Realität nähern. Dazu hatte Jensen zu einer Konferenz in die Europäische Kunst-Akademie eingeladen, bei der Betroffene, Architekten, Wissenschaftler und Vertreter der Verwaltung ihre Ideen und Vorstellungen einbringen sollten. "Das ist ein zukunftsweisendes und daher sehr, sehr wichtiges Projekt. Hier liegt eine unglaubliche Chance für die Stadt", sagte Jensen, der mit dieser Konferenz den Startschuss für die Entwicklung eines Gesamtkonzepts gegeben hat.Nach einer umfangreichen Bestandsaufnahme von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani lieferte Ansgar Lamott von der Hochschule Darmstadt Stoff für Trierer Träume: Von Yachthäfen an der Moselinsel, zusätzlichen Anlegestellen für Passagierschiffe, reinen Fußgängerbrücken zwischen Römer- und Kaiser-Wilhelm-Brücke bis zu Ufer-Terrassen reichten die Visionen, die Studenten erarbeitet hatten. Als Vorbilder dienten Bilbao, Barcelona oder Bingen, die vor ähnlichen Problemen standen und sie auf ihre Weise gelöst haben.In der Diskussion wurde aber deutlich, dass auch viel Kleines noch im Argen liegt, seien es Bauruinen und Leerstände in Zurlauben, verdreckte Uferbereiche oder unattraktive Hochkeller längs des Ufers in Trier-West. Aber es wurde auch deutlich, dass seitens der Bürger und Interessenvertretungen ein großes Interesse besteht, die aktuelle Situation zu verbessern, wobei der Fokus vor allem auf den kleinen und kurzfristigen Dingen lag. Davor warnte Ansgar Lamott aber eindringlich: "Viele Kleinprojekte ergeben kein Ganzes, man braucht ein Gesamtkonzept, sonst wird ein enormes Potenzial verschenkt." Wie ist ihre Meinung zu diesem Thema? Schreiben Sie uns an echo@volkfsreund.de Bitte kompletten Namen und Anschrift nicht vergessen. Meinung Das Potenzial nutzen Das Moselufer hält für die Stadt Trier noch ein großes, bisher kaum genutztes Potenzial bereit. Andere Städte haben es vorgemacht, wie man mit einem attraktiv gestalteten Uferbereich Lebensqualität für eine Stadt gewinnen kann. Doch die Rahmenbedingungen machen die Nutzung in Trier schwierig. Vor allem das Problem der Uferstraße, die die Innenstadt vom Moselufer trennt. Eine realisierbare Idee, wie man diese Zäsur überwinden und damit Innenstadt und Moselufer effektiv verbinden kann, ist noch nicht gefunden. Dennoch darf man sich von solchen scheinbar unlösbaren Problemen nicht abhalten lassen, weiter nach Lösungen zu suchen. Denn Trier, seine Bürger und seine Besucher haben ein attraktives Moselufer verdient. c.brunker@volksfreund.de

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