Auf der Walz

EHRANG. (gsb) Drei Jahre und einen Tag auf Wanderschaft in die weite Welt gehen: Mario Petry, der als Geselle bei dem Ehranger Steinmetzbetrieb Henning Wirtz arbeitete, geht auf die Walz.

"Hauptsächlich, um dazu zu lernen", beschrieb Mario Petry am Montagabend seine Motivation, auf traditionelle Wanderschaft zu gehen. "Viel Neugierde und Reiselust", fügte sein Altreisender, Andre Zimmer, hinzu. Die ersten Monate werden er und andere Wandergesellen Petry begleiten und ihm Ratschläge für die Wanderschaft geben. Nach einem bestimmten Ritual, bei dem die Handwerker unter sich bleiben wollten, musste Petry das Ortsschild von Quint überwinden. Danach darf er die Bannmeile von 50 Kilometern traditionsgemäß für die Dauer von drei Jahren und einem Tag nicht überschreiten. Der 23-Jährige, der viele Jahre in Ehrang lebte, wollte zunächst moselabwärts ziehen. Zu seiner Ausstattung gehörte unter anderem der Wanderstock, das Wanderbuch, die Kluft sowie der so genannte Charlottenburger, ein großes Tuch, in das die wenigen Habseligkeiten und die Arbeitskleidung eingeknotet sind. Ein Hut unterstreicht die Eigenschaft als freier Mann. Petrys Ziel: "Vielleicht England, vielleicht auch Spanien oder Skandinavien." Im Laufe der Wanderschaft dürfen die Wandergesellen nicht länger als zwei Monate an einem Ort bleiben. Außerdem dürfen sie kein Geld für ihre Wanderschaft ausgeben und nur zu Fuß oder per Anhalter reisen. Handys sind tabu (Petry: "Die würden nur stören."), gelegentlich rufen die Gesellen aber an geeigneten Stellen ihre Emails ab.

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