Auf ein Glas mit Karl Marx

TRIER · Wein genießen und dabei gleichzeitig Kultur in Trier fördern: Der Kulturriesling macht’s möglich.

Andreas Ammer, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung Trier, Künstlerin Lydia Oermann und Alexander Jelen, Marketingleiter der Bischöflichen Weingüter, präsentieren die Flasche mit Karl Marx' Konterfei. TV-Foto: Natascha Kittler

Andreas Ammer, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung Trier, Künstlerin Lydia Oermann und Alexander Jelen, Marketingleiter der Bischöflichen Weingüter, präsentieren die Flasche mit Karl Marx' Konterfei. TV-Foto: Natascha Kittler

Foto: (h_st )

TRIER Viele Bürger möchten sich gerne ehrenamtlich engagieren, aber oft fehlt zwischen Beruf und Familie schlichtweg die Zeit dafür. Doch es gibt eine Möglichkeit, wie dieser Wunsch erstens einfach und zweitens mit Genuss erfüllt werden kann: Seit fünf Jahren kann jeder mit dem Erwerb des Trierer Kulturrieslings Gutes tun, ohne dafür das Haus verlassen zu müssen. Neuer Partner sind die Bischöflichen Weingüter.
Die Besonderheit des Kulturweins liegt in der parallelen Unterstützung der Trierer Kulturstiftung. Pro verkaufter Flasche fließt ein Euro in deren Projekte zur Unterstützung junger Künstler in der Stadt Trier. Alexander Jelen von den Bischöflichen Weingütern ist von der Partnerschaft sehr angetan: "Weinliebhaber können den Genuss nun mit dem guten Zweck verbinden." Auch Dr. Andreas Ammer, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung, lobt die Zusammenarbeit: "Wir haben hier die Verbindung zwischen einem Kulturgut und der Kulturstiftung. Besser geht es eigentlich nicht!"
Für den Kulturwein wird jedes Mal ein besonderes Künstleretikett entworfen. Passend zur großen Ausstellung im kommenden Jahr zeigt die aktuelle Ausgabe das berühmte Bild von Karl Marx als Siebdruckinterpretation, gestaltet und in mühsamer Handarbeit hergestellt von der Trierer Künstlerin Lydia Oermann. Sie sagt dazu: "Es ist eine moderne, frische Interpretation von Karl Marx."
Sollte der berühmte Sohn der Stadt tatsächlich ein Weintrinker gewesen sein, würde er sich bestimmt geschmeichelt fühlen, denn er ist in der gesamten Produktion und Vermarktung des Weins geradezu omnipräsent.
Der Riesling wurde aus Lagen des ehemaligen Stiftungsweinguts des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums kreiert, eben jener Schule, an der Karl Marx 1835 sein Abitur ablegte. Und welcher Ort würde sich für die Präsentation eines Weins mit seinem Konterfei besser eignen als das Weinhaus Büsching, schräg gegenüber von seinem Geburtshaus gelegen.
Seit 2004 fördert die Kulturstiftung unter dem Motto "Kultur beginnt im Herzen jedes einzelnen" als einzige Bürgerstiftung Initiativen, die kulturelle Vielfalt in Trier schaffen und erhalten. Darunter befinden sich sowohl einzelne Künstler als auch gemeinnützige Einrichtungen.
Andreas Ammer gefällt die Vielseitigkeit: "Kultur ist ein Lebenselixier, das wir positiv besetzen wollen. Daher unterstützen wir ein breites Spektrum, von Vereinen bis hin zu Stiftungen." Ein besonderes Augenmerk liegt auf der kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen in Form von beispielsweise musikpädagogischen Projekten.
Die Stiftung finanziert sich über Spenden. Andreas Ammer ist froh über jede finanzielle Hilfe: "Wir können nur unterstützen, wenn wir unterstützt werden. Daher ist der Riesling ein gutes Instrument, um Spenden zu erhalten."
Eine weitere Möglichkeit, die Arbeit der Stiftung zu unterstützen, ist der Erwerb einer sogenannten Kulturaktie. Diese erscheint exklusiv seit 2006 in einer limitierten Auflage von insgesamt 250 Exemplaren. Der Käufer kann zwischen zwei verschiedenen Ausführungen wählen und eine Aktie im Wert von 50 oder 100 Euro erwerben. Auch diese sind in diesem Jahr von Lydia Oermann mit einem handgefertigten Siebdruck gestaltet sowie von ihr signiert worden. Die Günstigere zeigt ebenfalls das Karl-Marx-Motiv, die Teurere St. Matthias. Andreas Ammer: "Jeder Bürger kann so zum Aktionär unserer Stadt werden." Die Hälfte sei schon verkauft worden.
Zusätzlich zu der auf diese Weise generierten Unterstützung für die Stadt Trier sieht Alexander Jelen in dem Erwerb des Weines auch eine Möglichkeit, Werbung für Trier als Weinmetropole zu machen.
Er ist der Meinung, dass die Mosel als Weinbaugebiet noch zu unbekannt sei, und sieht entsprechenden Nachholbedarf: "Es ist unser Herzenswunsch, die Weinkultur in Trier nach vorne zu bringen und Wein als ein Stück Kultur in Trier zu etablieren. Der Kulturwein kann dazu beitragen, denn Touristen können ihn als Souvenir aus dem Urlaub mitbringen und so unsere Region auch als Weinregion bekannt machen."
Insgesamt sind 5.000 Flaschen verfügbar. Weinliebhaber können ihn ab sofort im Handel, der Gastronomie, im Onlineshop sowie der Vinothek der Bischöflichen Weingüter für 7,50 Euro pro Flasche erwerben.
Ab einer Bestellmenge von sechs Flaschen entfallen zudem die Versandkosten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort