Auf hölzernem Hocker

TRIER-NORD. Der Heilige Martin ist nicht nur der Schutzpatron vieler Pfarreien, sondern auch einer der populärsten Volksheiligen. Mit zwei feierlichen Gottesdiensten hat die Trierer Pfarrei St. Martin ihrem Schutzpatron gedacht.

 Der Kirchenchor St. Martin unter der Leitung von Achim Müller macht anläßlich des Patronatsfestes aus einem Abendlob ein Konzertereignis. TV-Foto: Michael Hoff

Der Kirchenchor St. Martin unter der Leitung von Achim Müller macht anläßlich des Patronatsfestes aus einem Abendlob ein Konzertereignis. TV-Foto: Michael Hoff

Ein Festhochamt der Pfarrei St. Martin war der Auftakt zum diesjährigen Patronatsfest zu Ehren ihres Namensheiligen, dem römischen Hauptmann und späteren Bischof von Thur. Höhepunkt des feierlichen Gottesdienstes war die Aufführung der so genannten "Choralmesse" für Alt-Solo (Ursula Bauer), zwei Hörner (Sigrun Spieß-Werle und Heribert Kröger) und Orgel (Achim Müller) von Anton Bruckner. Am Abend wurde das Martinsfest in der mit Blumenteppichen prächtig ausgeschmückten und von Weihrauch duftenden Kirche als feierliches Abendlob zelebriert. Zentraler Punkt des Gottesdienstes war die Festansprache des Regionaldekans i.R., Pfarrer Josef Schönborn. Schönborn gedachte in seiner Rede den Lebensumständen des Heiligen Martin, der in einer Zeit aufgewachsen sei, in der die Kirche zum ersten Mal in ihrer Geschichte begonnen habe, gesellschaftlichen und politischen Einfluß zu nehmen. Martin habe sich aber nicht von der Macht und dem Reichtum blenden lassen, sondern statt dessen auch in seiner Zeit als Bischof einen hölzernen Hocker einem goldenen Bischofsthron vorgezogen. Martins Bescheidenheit und seine Volksnähe seien Hauptgrund für seine anhaltende Popularität. "Auch heute noch geht eine große Faszination von seiner Person aus. Martin war als Bischof glaubwürdig und ein Vorbild für seine Herde. Er ist und bleibt damit ein echter Volksheiliger", betonte Schönborn. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgte der Kirchenchor St. Martin, der aus dem Abendlob ein Konzertereignis machte. Musikalisch unterstützt wurden die Sängerinnen und Sänger von einem zu diesem Anlass zusammengestellten Bläserensemble unter Marco Jakobs, von Martin Schäfer (Pauken), Anne Müller (Becken) und Professor Alfred Müller-Kranich (Orgel) unter der Gesamtleitung von Achim Müller. Und mit solch professionellen Musikern als Vorbild, ließ sich die Gemeinde gerne von der Musik entflammen und stimmte aus voller Kehle mit ein, als von der Empore das Magnificat oder "Großer Gott wir loben dich" feierlich erklang.

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