Auf neuen Brettern zur Hauptburg Ramstein

Kordel/Trier · Der Förderverein Burg Ramstein setzt sich für eine neue Zugangsbrücke zur Hauptburg ein. Die alte muss erneuert werden. Daher ist die Ruine derzeit nicht ohne Aufsicht zu betreten. Ende 2016 soll es geschafft sein. Zwei Hürden sind unter anderem noch zu nehmen: die Kosten und die Installation.

 Die Burg Ramstein liegt beiden am Herzen: Edmund Bambach und Stephan Moll (rechts) engagieren sich für eine neue Brücke. TV-Foto: Manuel Beh

Die Burg Ramstein liegt beiden am Herzen: Edmund Bambach und Stephan Moll (rechts) engagieren sich für eine neue Brücke. TV-Foto: Manuel Beh

Foto: (h_tl )

Kordel/Trier. Majestätisch thront die Burgruine Ramstein auf ihrem Sandsteinfelsen hoch über der Kyll. Umrahmt von dichtem Nadelwald gibt sie ein romantisches Bild ab. Wenn Wanderer nun den steilen Weg zur Burg erklommen haben und erschöpft oben ankommen, müssen sie feststellen: Die Ruine ist nicht öffentlich zugänglich (der TV berichtete).
Grund ist die 31 Jahre alte Holzbrücke, die zur Hauptburg führt. "Das Holz hat lange seinen Dienst erwiesen. Die Brücke ist nicht einsturzgefährdet. Wir möchten aber nicht verantworten, dass Besuchern etwas passiert. Nur bei Führungen unter Aufsicht kann sie noch passiert werden", erklärt Stephan Moll, Hausherr der Burg und erster Vorsitzender des Fördervereins Burg Ramstein.
Ein Ziel des 2015 gegründeten Vereins ist es, die Brücke zu erneuern und die Burg wieder richtig in Szene zu setzen: "Die alte Brücke wird komplett entfernt und durch eine neue ersetzt. Momentan sind wir in der Kalkulationsphase und schauen, was möglich und realisierbar ist. Wir hoffen, dass wir mit den Kosten insgesamt unter 10 000 Euro bleiben", sagt Edmund Bambach, Mitglied des Fördervereins. Nach jetzigem Stand der Planungen soll die neue Brücke Ende 2016 installiert sein.
Die Kosten werden aus Zuschüssen und Spendengeldern gedeckt. Dazu lädt Moll zu Führungen auf seine Burg ein. Für Kinder schlüpfe er in die Verkleidung des Burgvogts mit grün-silbernem Hut und langem Umhang. "Ich führe einzelne Besucher oder Gruppen von bis zu zehn Leuten gerne herum. Es macht mir Spaß, die Geschichten der damaligen Bewohner zu erzählen.
Ein fairer Deal


Es kam schon einige Male vor, dass Interessierte an mehreren Führungen teilgenommen und dazu Freunde mitgebracht haben." Er bezeichnet es als "faire Sache", dass die Führungen kostenfrei sind, aber die Besucher freiwillig für den Erhalt der Burg spenden können.
Doch den Verein erwartet noch ein anderes Problem: Wie kommt die 2,5 Tonnen schwere neue Brücke nach oben? Bambach erläutert, dass die neue Brücke wahrscheinlich vorgefertigt und dann mit Hilfe eines leichten Krans in die richtige Position gehoben werden soll.
Die neue Verbindung soll auch aus Holz bestehen - eine Stahlkonstruktion würde nicht zum Flair der Ruine passen, sagen Moll und Bambach.
Stephan Moll sieht das Potenzial der Burgruine neben der weitreichenden Aussicht in ihrer Geschichte: "Ramstein kann nicht mit Rittern, einem Goldschatz oder Prinzessinnen dienen. Dennoch liegt eine interessante Historie hinter ihr. Erst kürzlich kam ein Wanderer zu mir und sagte: 'Die Burgen sind doch alle gleich.' - Das hat mich schon geärgert!" Moll träume davon, die Burg Ramstein zum Unterrichtsinhalt zu machen. Wenn ein engagierter Lehrer auf ihn zukomme und Interesse zeige, würde ihn das sehr freuen: "Vielleicht können wir so das Mittelalter anschaulicher präsentieren. Die Schüler lernen etwas über die Geschichte in der Region. Hier gibt es dann kein kostenloses Internet, sondern ganz viel kostenlose, frische Luft."
Infos auf der Webseite: burg ramstein.geheimnisvolles-trier.de; Kontakt per E-Mail: burgramstein@web.de
Extra

 Die Burg Ramstein liegt beiden am Herzen: Edmund Bambach und Stephan Moll (rechts) engagieren sich für eine neue Brücke. TV-Foto: Manuel Beh

Die Burg Ramstein liegt beiden am Herzen: Edmund Bambach und Stephan Moll (rechts) engagieren sich für eine neue Brücke. TV-Foto: Manuel Beh

Foto: (h_st )

Ein weiteres Ziel des Fördervereins Burg Ramstein ist die Suche nach Fotografien, Postkarten oder Grafiken, die die Burganlage zeigen. Rund 200 Postkarten sind schon in Stephan Molls Besitz, die älteste von 1868: "Durch die vielen Umbauten an der Anlage ist es schwierig, das Alter der Gebäudeteile zu ermitteln. Dabei helfen uns Aufnahmen, die die Burg im Laufe der Geschichte zeigen." Wer also noch Fotos oder Zeichnungen der Burg Ramstein besitzt, könnte die Vereinsarbeit unterstützen, indem er sich bei Stephan Moll meldet. beh

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