Die Situation ist prekär, sagt Bischof Reinhard Marx. Die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander. Armut wächst, und die Einnahmen durch die Kirchensteuer sind rückläufig. "Die Kirche muss angesichts der Nöte in der Welt und von Menschen in unserem eigenen Land neue Wege erschließen, um der Herausforderung der Solidarität gerecht zu werden", sagt Marx. Mit der Stiftung, einem "alten" Instrument, soll Hilfe für Menschen in Not dauerhaft gesichert werden. Die Stiftung wirbt um Unterstützung vieler Menschen. Ziel ist es, dass der Grundstock der neu gegründeten Dachstiftung durch Zustiftungen in den kommenden Jahren so erweitert wird, dass die jährlichen Zinserträge eine Unterstützung zunehmend vieler Menschen in Notsituationen ermöglichen. Beide Stifter haben sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten Jahren in Teilbeträgen nach und nach je eine Million Euro aus Einsparungen in den Grundstock der Stiftung einzuzahlen. "Im Unterschied zu der Hilfe mittels Spenden, die zeitnah ausgegeben werden müssen, ist die Hilfe mit den auf lange Sicht kalkulierbaren Erträgen einer Stiftung in größerer Nachhaltigkeit möglich", sagt Prälat Franz Josef Gebert, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes. Zu den vorrangigen Anliegen der Stiftung zählen die Bekämpfung der Armut und ihrer Folgen, die Stärkung von Familien, von Kindern und Jugendlichen, die Sorge um Menschen mit Behinderung, schwerkranke und sterbende Menschen und die Integration von Menschen am Rande der Gesellschaft. Die Stiftung ist darauf ausgerichtet, im Rahmen ihrer Möglichkeiten karitative Dienste und Projekte im Bistum, von den Pfarreien bis zu den Caritasverbänden, zu unterstützen. Nach der Stiftungsgründung sind nun die Gremien zu bilden und Strukturen aufzubauen.