Aufklärung auf Acryl-Glas

TRIER. Sieht ja interessant aus, aber was hat es damit auf sich? Solchen Fragen von Trierern und Touristen beugt eine Initiative des Ortsbeirats Trier-Mitte vor. Er spendierte aus seinem Stadtteil-Budget dreisprachige Schilder für zunächst 17 historische Gebäude in der Altstadt.

Im Vergleich zu vielen anderen alten Städten fällt die Beschriftung historischer Gemäuer in Trier eher dürftig aus. Ausgerechnet die Fußgängerzone präsentiert sich in dieser Hinsicht ziemlich unterbelichtet. Erläuterungs-Tafeln wie etwa an der Judengasse bilden die Ausnahme, die der Ortsbeirat Trier-Mitte zur Regel machen will. Einmütig demonstrierte die Stadtteil-Vertretung historisches Bewusstsein und griff ins Budget.Informationen in drei Sprachen

So erhalten in diesem Jahr 17 Altstadt-Gebäude je ein 35x40 Zentimeter großes Acrylglas-Schild mit Informationen zu Bedeutung und Historie. Bei der symbolträchtigen Anbringung des ersten Schildes am Freitag am Haus Fleischstraße 12 (besser bekannt als Brasserie) zeigte sich Wirtschafts- und Tourismus-Dezernentin Christiane Horsch voll des Lobes für die Ortsbeirats-Initiative und das, was die mit der Herstellung und Anbringung beauftragte Firma Werbetechnik Heyrath (Trierweiler-Sirzenich) daraus gemacht hat: "Dezent, informativ und gut gelungen. Der Dank der Stadt gilt auch den Hauseigentümern für ihr Einverständnis zur Anbringung". Die knappen Texte (ins Französische übersetzt von Heidi Rautert, ins Englische von Frankie-Sue Kann) stammen vom städtischen Denkmalpflegeamt. Dessen Vize-Leiter Rainer Thelen dankte ebenfalls: "Die Erläuterungs-Tafeln helfen, das Lebensumfeld zu bereichern und ein geschichtliches Bewusstsein zu vermitteln." Ein weiteres Dutzend Schilder soll ab übernächster Woche folgen. Am 3. Mai treffen sich Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner und Heyrath-Mitarbeiter Bernd Mainz und legen fest, welche Objekte als nächste an die Reihe kommen. Auf dem Ortsbeirats-Wunschzettel stehen unter anderem St. Gangolf, Liebfrauen, die Kurien zur Eiche und von der Leyen sowie das Palais Kesselstatt. 2005, nach abgeschlossenem Umbau und Sanierung, sollen auch Schwarzer Ochse und Goldener Stern je eines der Schilder zum Stückpreis von je 100 Euro erhalten. Außerdem schwebt dem Ortsbeirat vor, im nächsten Schritt Gebäude in der Kalenfels-, Koch- und Kutzbachstraße zu Schilder-Ehren kommen zu lassen: "Auch dafür werden wir Geld aus dem Stadtteil-Budget bereitstellen", kündigt die Ortsvorsteherin an.20 Schilder für Ehrang und Quint

In Ehrang-Quint erhalten in den kommenden Wochen 20 historische Gemäuer und Denkmäler wie Meierei, Milo-Kreuz, Pfarrhaus und Servais-Grab ebenfalls eine dreisprachige Beschilderung à la Altstadt. Bezahlt wird dort nicht aus dem Ortsbeirats-Budget, sondern aus Mitteln, die der Stadtteil vor einigen Jahren aus dem Rathaus erhalten hat. "Davon sollten wir Sitzbänke anschaffen. Die aber konnten wir mit Hilfe von Sponsoren kaufen und aufstellen. Deshalb haben wir nun Geld für das wichtige Beschilderungs-Projekt, für das sich keine Sponsoren hätten finden lassen", sagt Ortsvorsteher Günther Merzkirch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort