Aufstehen und ab ins Auto

TRIER. (red) Klare Entscheidung fürs Auto: Eine von der Stadt in Auftrag gegebene Umfrage zum Berufsverkehr in Trier macht deutlich, wer wie zur Arbeit kommt. Sie ist ein Baustein für das Mobilitätskonzept Trier 2020.

In Trier bewegt sich was - oder eben auch nichts. Vor allem in den Stunden, wenn Berufstätige die Straßen der Römerstadt bevölkern, kann der Verkehr manchmal etwas schleppend vorangehen. Autos, Busse und Fahrräder tummeln sich auf den Wegen zwischen Zuhause und Arbeitsstelle. Rund 60 Prozent der Beschäftigten in Trier fahren mit dem eigenen Auto zur Arbeit. Weitere zehn Prozent benutzen das Auto als Mitglied einer Fahrgemeinschaft. Das geht aus einer Umfrage unter 1500 Arbeitnehmern der größten Trierer Industrie-, Dienstleistungs- und Verwaltungsbetriebe hervor, teilt das städtische Presseamt mit. 14 Prozent der Befragten steigen für die Fahrt zum Arbeitsplatz in öffentliche Verkehrsmittel, jeweils sechs Prozent fahren mit dem Rad oder gehen zu Fuß. Die restlichen vier Prozent benutzen mehrere Verkehrsmittel (zum Beispiel Park+Ride).Wunsch nach Jobticket

Rund ein Drittel der Befragten bekundete Interesse an einem Jobticket in Form einer verbilligten Jahreskarte für Bus und Bahn. Beim Verkehrsverbund Region Trier wird derzeit geprüft, unter welchen Voraussetzungen Betrieben ein derartiger Rabatt angeboten werden kann. "Bei der Attraktivitätsbewertung hat überraschend das Fahrrad am Besten abgeschnitten", berichtet Mobilitätsberater Maik Scharnweber, der die Umfrage in Zusammenarbeit mit der Universität, Fachbereich Geographie, bearbeitet hat. Bei diesem Verkehrsmittel darf also bei entsprechenden Rahmenbedingungen großes Steigerungspotenzial vermutet werden. Die Umfrage ist ein weiterer Baustein für das Mobilitätskonzept Trier 2020, das derzeit im Rathaus erarbeitet wird. Darin werden die Leitlinien der zukünftigen Verkehrsplanung und -entwicklung festgeschrieben. "Mit den Ergebnissen der Befragung ist es möglich, künftige Konzepte zum Thema Berufsverkehr im Sinne eines Mobilitätsmanagements noch besser auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zuzuschneiden", betont Sören Stock, Verkehrsplaner im Tiefbauamt. 35 Prozent der Umfrageteilnehmer schätzen ihre PKW-Kosten für den Arbeitsweg auf über 100 Euro pro Monat. Bei den Ausgaben für den öffentlichen Verkehr wurde die Spanne zwischen 40 und 60 Euro am Häufigsten genannt. Dabei sei zu beachten, dass viele der Beschäftigten nach eigenen Angaben nicht den günstigsten Tarif kennen, sagt Maik Scharnweber. 42 Prozent der Beschäftigten wohnen in Trier, 54 Prozent in der Region und nur vier Prozent pendeln von weiter außerhalb. Die meisten Trierer Betriebe sind gut oder sehr gut mit dem Auto erreichbar. Dabei vergaben die befragten Firmenleitungen die kaum zu steigernde Durchschnittsnote 1,7. Derzeit finden noch fast zwei Drittel der Mitarbeiter einen kostenfreien Parkplatz auf dem eigenen Firmengelände. Andererseits müssen die Beschäftigten in fast jedem zweiten Betrieb zum Teil auf öffentliche Flächen ausweichen.

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